Mit Kritik hat die CDU/CSU-Bundestagsfraktion auf das neue Waldförderprogramm des Bundeslandwirtschaftsministeriums reagiert. Agrarsprecher Albert Stegemann verwies auf eine Vielzahl an neuen und bürokratischen Anforderungen, die erfüllt werden müssten, um überhaupt eine entsprechende Honorierung zu bekommen. Gerade für Kleinwaldbesitzer sei das kaum leistbar. „Das schafft Frust und wird den Wald nicht fit machen für den Klimawandel“, so Stegemann.
Das Honorierungskonzept der CDU/CSU basiere hingegen auf der bisher gelebten nachhaltigen Forstwirtschaft und der aktiven CO2-Bindung der Wälder. Diese Bindungsleistung sei wissenschaftlich belegbar und könne allen Waldbesitzern zugeordnet und entsprechend honoriert werden.
Nach Einschätzung des Unionsberichterstatters Hermann Färber werden die vorgesehenen 900 Mio € für das Förderprogramm ‚Klimaangepasstes Waldmanagement‘ bis 2026 nicht ausreichen, um die Wälder in klimastabile Mischwälder umzubauen. „Deshalb müssen Förderung und Finanzierung auch darüber hinaus gesichert sein“, mahnte der Vorsitzende des Bundestagsernährungsausschusses.
Färber: Stilllegung ist kontraproduktiv
Damit das Geld auch bei Kleinwaldbesitzern ankomme, müssten unbedingt bürokratische Hürden abgebaut werden. Stilllegungen als Voraussetzungen für eine Honorierung sind aus Färbers Sicht kontraproduktiv. Es sei wissenschaftlich erwiesen, dass bewirtschaftete Wälder mehr CO2 speicherten als stillgelegte Waldflächen.
Ökosystemleistungen honorieren
In einem eigenen Antrag hat die CDU/CSU-Fraktion die Bundesregierung aufgefordert, die Leistungen des Ökosystems Wald – sowohl seine CO2-Senkenleistung wie auch die Substitutionsleistungen der nachhaltigen Holznutzung – gemeinsam mit der Forstwirtschaft auf wissenschaftlicher Grundlage darzustellen und daraus Modelle zu entwickeln, die insbesondere die CO2-Bindungsleistungen der Wälder abbilden, damit diesen Leistungen des Waldes ein entsprechender finanzieller Wert zugeordnet werden kann.
Der Bund soll ein auf diesen Modellen aufbauendes, entsprechendes Honorierungssystem zu entwickeln, das die richtige Balance finden sollte zwischen einer grundsätzlichen Honorierung für die Klimaschutzleistungen des Waldes in Form der nachhaltigen Bindung von CO2 , einem biodiversitätsfördernden Waldumbau sowie der Vergütung von Managementleistungen zur nachhaltigen Waldbewirtschaftung und das dabei folgendes berücksichtigen sollte.