Jakob Lipp ist schon oft als Speaker und Mutmacher aufgetreten. Seine Bühnenlaufbahn begann er als Mentalist, jetzt hat er ein Buch geschrieben. Der Hof in Oberbayern ist seine Basis.

Neun Uhr morgens, Aufnahme zum top agrar-Bäuerinnen-Podcast. Die Technik hakt, wir fangen dreimal von vorne an. Ob es an der Entfernung zwischen Ostseeküste und Oberbayern liegt? Jakob Lipp jedenfalls lässt sich davon nicht beeindrucken. Authentisch, spontan, locker, die ganze Zeit. Er erzählt von seinem Nebenerwerbsbetrieb bei Wasserburg am Inn, wo er dieses Jahr erstmals Kümmel anbaut. Er freut sich auf das Ergebnis. Ob die Ernte gelingt oder der Ertrag zu wünschen übrig lässt, ist für den hauptberuflichen Coach und Speaker, der schon auf den Bühnen vieler namhafter Unternehmen stand, gar nicht so entscheidend. Er erklärt seine Einstellung: „Wenn es gut klappt – prima. Wenn nicht, habe ich viel dazu gelernt, z.B. wie sich die Kultur verhält, ob sie zum Standort passt. Wenn nicht, mache ich einfach etwas Anderes.“

Auf der Suche nach neuem

Veränderungen gehören nicht nur auf dem Acker zu Jakob Lipps Lebensweg dazu. Er duldet sie nicht nur, wie viele andere, er führt sie aktiv herbei. Bevor er als Gastredner und Coach durchstartete, füllte er als Mentalist mit seiner Unterhaltungskunst aus Gesichter-Lesen, Psychologie und Menschenkenntnis die Hallen. 2017 wurde er mit seinem Programm sogar zum „Mentalist des Jahres“ gekürt.

Auf dem Höhepunkt machte er nicht etwa weiter, sondern hörte auf, erfand sich als Speaker und Mutmacher noch einmal neu. Und jetzt: ein Buch. Es bietet viele Ansätze, das eigene Verhalten zu überdenken und Dinge aus anderem Blickwinkel zu betrachten. Die Idee sei schon lange da gewesen, sagt Lipp. Der letzte Schliff fiel in die erste Corona-Phase. Zu der Zeit war der Hof in Oberbayern für ihn besonders wichtig. Ein Ort, der ihn beruhigt und versorgt.