Sie fragen: Wer schreibt denn noch Briefe? Die Antwort: Ich. Im vergangenen Dezember konnte ich 20-jähriges Jubiläum mit meiner jetzigen Brieffreundin begehen. Wir haben uns nur einmal persönlich getroffen, das war vor 18 Jahren – schreiben tun wir uns regelmäßig.
Kennengelernt haben wir uns durch eine „Luftballonkarte“ – einen Luftballonwettbewerb, an dem einer der Söhne meiner Brieffreundin teilgenommen hat.
Mein Mann ist Landwirt und findet in regelmäßigen Abständen solche Karten. Ich beantworte alle. Manchmal kommen Grüße zurück. So war das auch bei Petra. Unsere Söhne sind im gleichen Alter und waren damals noch in der Grundschule. Eigentlich sollten die Jungs schreiben, aber das hat nicht wirklich gut funktioniert.
Also haben die Mamas das Amt übernommen. Wir schreiben über unser Leben, das der Kinder, unsere Sorgen und Nöte. Es tut oftmals gut, wenn ein Außenstehender manche Situationen aus einem anderem Blickwinkel sieht. Wir sind füreinander da – in sorgenreichen Zeiten mehr als sonst. Meine Brieffreundin ist dann Kummerkasten und Zuhörerin für alles, was mich bewegt. Ingrid Hörner, 97877 Wertheim, Baden-Württemberg