Er ist der aufsteigende Star am Kabarett-Himmel: Bauernsohn Martin Frank aus Niederbayern bringt Hofgeschichten und Anekdoten vom Dorf auf die Bühne.
Hefekuchen mit Äpfeln und Nüssen, den hat meine Oma immer gemacht“, sagt Martin Frank. Seine Augen leuchten. Der 26-Jährige erzählt gern von seiner Oma, von seinem heutigen Leben in der Stadt, der Sehnsucht nach dem Land und davon, an über 200 Tagen im Jahr auf der Bühne zu stehen. „Beim Kochen hat Oma oft geschimpft, weil ich die Klöße zu langsam gerollt hab“, sagt er. Wenn man dem Bauernsohn so auf der Straße begegnet, wirkt er wie ein „ganz normaler Bursche“. Doch karrieretechnisch hat es der Bayer faustdick hinter den Ohren. Fast täglich steht er auf der Bühne oder vor der Kamera. „Zwei Shows für 2019 sind schon ausgebucht. Das macht mich total stolz, aber ich kann es auch selbst kaum glauben“, sagt der 26-Jährige. In Süddeutschland und Österreich hat sich der frühere Standesbeamte längst einen Namen gemacht. „Im Norden muss ich immer etwas kämpfen. Da sitzen auch mal nur 30 Leute im Publikum.“
Melkstand oder Rampenlicht?
Dabei gelang ihm der Einstieg ins Bühnenleben erst vor vier Jahren. Zuvor war der elterliche Hof in Hutthurn bei Passau sein Lebensmittelpunkt. „Ich wollt nicht ewig diesen Bürojob im Standesamt. Klar, die Stelle war praktisch. Ich konnte schnell rüber zum Hof, wenn eine Kuh kalbt. Aber ich war nicht glücklich“, sagt er. Raus also, tagsüber Schauspielschule in München, abends jobben im Café. In der Metropole prallten für ihn Welten aufeinander. „Wir sollten uns im Unterricht stundenlang entspannen und immer so ‚ähh‘ machen“, erzählt er. „Ich hab vom Hof einen Arbeitsethos in mir. Zwischendurch saß ich da und war froh, dass mein Vater nicht wusste, was ich gerade tue“, sagt er und lacht.Mit dem Kabarett fing er schon während der Schauspielschule an. Richtig Aufschwung erlebt er seit einem Jahr. „Auf der Bühne bin ich eine überspitzte Form von mir selbst“, verrät Martin Frank. Privat sei er eher introvertiert.
Doch eigentlich war es sein Traum, Opernsänger zu werden. „Beim Vorsingen hatte ich einen totalen Blackout“, erinnert er sich. Diese Enttäuschung und die nüchterne Realität des Dorflebens verarbeitet er in seinem Programm ’Es kommt, wie‘s kommt‘ und so kam es: „Jetzt stehe ich trotz aller Widerstände auf der Bühne, kann singen und die Leute zum Lachen bringen.“Kontakt:
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