Machen Sie Ihren Frieden. Das empfehle ich vielen Erwachsenen, die – obwohl längst keine Kinder mehr – ihren Eltern emotional, also auf der Gefühlsebene, immer noch hinterher rennen.
„Ihr hättet mich damals mehr unterstützen müssen! Warum habt Ihr mir das nie gesagt? Hättet ihr mich nicht warnen können? Nie habt ihr gesagt, dass ihr stolz auf mich seid!“
Wer so denkt und spricht, klammert sich an frühere Kränkungen. Er wiederholt Vorwürfe in der Endlosschleife – er ist nicht frei.
Mein Rat: Treten Sie zurück und erkennen Sie, dass Ihre Eltern sicherlich ihr Bestes gegeben haben, auch wenn dies in der Rückschau oder unter heutiger pädagogischer Bewertung anders (bzw. unzureichend) erscheint.
Das Einklagen von Versäumnissen der Eltern in der Vergangenheit ist nutzlos. Wählen Sie eine neue Perspektive!
Eine bewährte Übung: Schreiben Sie einen Brief, lassen Sie einmal alles raus. Halten Sie sich beim Schreiben nicht zurück. Verwenden Sie, wenn es sein muss, auch Kraftausdrücke und Schimpfwörter. Doch legen Sie die gefühlsgeladenen Zeilen dann zur Seite, schicken Sie sie nicht ab.