Seit 47 Jahren bringt die top agrar in jeder Ausgabe Familienthemen. Zu Beginn legten die Artikel in der Rubrik „Landfrau“ viel Wert auf die Hauswirtschaft, z.B. wurde gerechnet, ab wann Brot-backen wirtschaftlicher ist als Brot-kaufen. Auch Weiterbildungsthemen gab es häufig. In den Siebzigern und Achtzigern war die Revolution der Haushaltsgeräte und Hilfsmittel in Küche und Co. zudem ein wichtiger Schwerpunkt.
Mit der Zeit wurde der Umfang der Artikel größer, der Stellenwert der Seiten ein anderer. Schon in den Achtzigern wurde der Ressortname „Landfrau“ eingemottet: Auch damals gab es offenbar schon Gender-Debatten. Aus „Landfrau“ wurde „Haushalt und Familie“, irgendwann nur noch „Familie“. Seit 2016 heißt es „Landleben“.
In der Redaktion wuchs derweil die Überzeugung, dass die „weichen“ Themen eigentlich gar nicht so seicht sind, sondern oft von größter Bedeutung für den Hof und alle seine Bewohner. Erziehungsthemen, Generationskonflikte, Landwirtschaft in der Gesellschaft: Das ist kein „Gedöns“, egal welchen Namen das Kind trägt. Die Lesequote zeigt das anschaulich: Sie war und ist nämlich schon immer hoch. Um es mit den Worten eines Altenteilers beim Telefonat zu sagen: „Ich hätte den Familienteil mal lesen sollen, bevor ich den Hof an den Sohn abgegeben habe.“