In trockenen Sommern braucht der Rasen viel Pflege und Wasser. Wer einen Teil zur Wiese umwidmet, hat weniger Arbeit und hilft der Umwelt.
Regelmäßig mähen und wässern, hin und wieder düngen – wer in trockenen Sommern einen üppig grünen Rasen vorweisen möchte, hat viel Arbeit und muss knappe Ressourcen einsetzen. Ansonsten drohen verbrannte Stellen und in der Folge wachsen viele Wildkräuter durch. Umweltschonend, insektenfreundlich und schön anzusehen ist es dagegen, einen Teil des Rasens in eine Wiese mit unterschiedlichen Gräsern und Wiesenblumen zu verwandeln. Wir haben Gartenplanerin Elke Kuper aus Rastede, Niedersachsen, nach Tipps gefragt.
Die Fläche gut wählen
Die Fachfrau schwärmt vom ökologischen Wert einer Wiese: Sie biete Insekten nicht nur Nahrung, sondern auch Lebensraum. Zudem benötige sie kaum Wasser. Allerdings rät die Planerin davon ab, die gesamte Rasenfläche zur Wiese umzuwidmen, damit der Garten weiterhin gut zugänglich ist. Besonders gut lässt sich die Wiese optisch in den Landgarten integrieren, wenn sie von gemähtem Rasen umrahmt wird (siehe Übersicht). Außerdem gilt es, vorher zu prüfen, welcher Teil des Rasens als Spiel- oder Tobefläche gebraucht wird und diesen auszuparen. Die Wiese sollte mindestens 20 m² groß sein, nach oben hin sind keine Grenzen gesetzt.
Eine Wiese neu anlegen
Selten lassen Gartenbesitzer den Rasen einfach wachsen und warten ab, welche Saat aufläuft und wie sich die Fläche entwickelt. Schöner und planbarer ist es dagegen, eine Wiese ganz neu anzulegen. Die besten Zeitpunkte dafür liegen im Frühjahr und im Herbst. Im Frühjahr dauert es bis zum Auflaufen der Gräser etwas länger, da die Erde noch kalt ist.
Wer eine Blühfläche neu anlegen möchte, sollte zunächst die Rasendecke abnehmen und den Boden tiefgründig etwa 20 bis 30 cm mit der Grabegabel durchlockern. Dann wird die Aussaat per Hand oder mit dem Aussaatwagen ausgestreut. Gleichmäßiger lässt sich das Saatgut ausbringen, wenn man es mit feinem Sand oder Sägemehl mischt. Gibt es keine Niederschläge, muss die Fläche in den ersten Wochen feucht gehalten werden. Je nach Temperatur keimen die ersten Gräser und Wildblumen zwei bis drei Wochen nach dem Säen.
im ersten Jahr
Elke Kuper empfiehlt, im ersten Jahr den Durchwuchs von Wildkräutern zu begrenzen. Disteln oder Ampfer sollte man ausstechen. Üblicherweise wird die Wiese zweimal im Jahr gemäht. Der „erste Schnitt“ steht Anfang bis Mitte Juni an, der zweite je nach Witterung im August oder im September. Im ersten Jahr reicht üblicherweise ein Schnitt gegen Ende des Sommers. Das Schnittgut sollte immer abgeräumt werden.
Welche Saatmischungen?
Für Blühwiesen gibt es in Baumärkten und Gärtnereien viele verschiedene Saatmischungen, die zu unterschiedlichen Anteilen aus Gräsern und Wildblumen bestehen. Wer auf heimische Flora Wert legt, findet Blühmischungen mit regionaler Zertifizierung, z.B. „RegioZert“. Diese sind meistens etwas teurer. Wichtig ist es außerdem, dass die Mischungen einen hohen Anteil mehrjähriger Gräser und Wildblumen enthalten. Ansonsten muss jedes Jahr nachgesät werden.
Ihr Kontakt zur Redaktion:
kathrin.hingst@topagrar.com
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In trockenen Sommern braucht der Rasen viel Pflege und Wasser. Wer einen Teil zur Wiese umwidmet, hat weniger Arbeit und hilft der Umwelt.
Regelmäßig mähen und wässern, hin und wieder düngen – wer in trockenen Sommern einen üppig grünen Rasen vorweisen möchte, hat viel Arbeit und muss knappe Ressourcen einsetzen. Ansonsten drohen verbrannte Stellen und in der Folge wachsen viele Wildkräuter durch. Umweltschonend, insektenfreundlich und schön anzusehen ist es dagegen, einen Teil des Rasens in eine Wiese mit unterschiedlichen Gräsern und Wiesenblumen zu verwandeln. Wir haben Gartenplanerin Elke Kuper aus Rastede, Niedersachsen, nach Tipps gefragt.
Die Fläche gut wählen
Die Fachfrau schwärmt vom ökologischen Wert einer Wiese: Sie biete Insekten nicht nur Nahrung, sondern auch Lebensraum. Zudem benötige sie kaum Wasser. Allerdings rät die Planerin davon ab, die gesamte Rasenfläche zur Wiese umzuwidmen, damit der Garten weiterhin gut zugänglich ist. Besonders gut lässt sich die Wiese optisch in den Landgarten integrieren, wenn sie von gemähtem Rasen umrahmt wird (siehe Übersicht). Außerdem gilt es, vorher zu prüfen, welcher Teil des Rasens als Spiel- oder Tobefläche gebraucht wird und diesen auszuparen. Die Wiese sollte mindestens 20 m² groß sein, nach oben hin sind keine Grenzen gesetzt.
Eine Wiese neu anlegen
Selten lassen Gartenbesitzer den Rasen einfach wachsen und warten ab, welche Saat aufläuft und wie sich die Fläche entwickelt. Schöner und planbarer ist es dagegen, eine Wiese ganz neu anzulegen. Die besten Zeitpunkte dafür liegen im Frühjahr und im Herbst. Im Frühjahr dauert es bis zum Auflaufen der Gräser etwas länger, da die Erde noch kalt ist.
Wer eine Blühfläche neu anlegen möchte, sollte zunächst die Rasendecke abnehmen und den Boden tiefgründig etwa 20 bis 30 cm mit der Grabegabel durchlockern. Dann wird die Aussaat per Hand oder mit dem Aussaatwagen ausgestreut. Gleichmäßiger lässt sich das Saatgut ausbringen, wenn man es mit feinem Sand oder Sägemehl mischt. Gibt es keine Niederschläge, muss die Fläche in den ersten Wochen feucht gehalten werden. Je nach Temperatur keimen die ersten Gräser und Wildblumen zwei bis drei Wochen nach dem Säen.
im ersten Jahr
Elke Kuper empfiehlt, im ersten Jahr den Durchwuchs von Wildkräutern zu begrenzen. Disteln oder Ampfer sollte man ausstechen. Üblicherweise wird die Wiese zweimal im Jahr gemäht. Der „erste Schnitt“ steht Anfang bis Mitte Juni an, der zweite je nach Witterung im August oder im September. Im ersten Jahr reicht üblicherweise ein Schnitt gegen Ende des Sommers. Das Schnittgut sollte immer abgeräumt werden.
Welche Saatmischungen?
Für Blühwiesen gibt es in Baumärkten und Gärtnereien viele verschiedene Saatmischungen, die zu unterschiedlichen Anteilen aus Gräsern und Wildblumen bestehen. Wer auf heimische Flora Wert legt, findet Blühmischungen mit regionaler Zertifizierung, z.B. „RegioZert“. Diese sind meistens etwas teurer. Wichtig ist es außerdem, dass die Mischungen einen hohen Anteil mehrjähriger Gräser und Wildblumen enthalten. Ansonsten muss jedes Jahr nachgesät werden.