Viele Menschen fühlen sich unbehaglich angesichts intelligenter Maschinen und vernetzter Häuser und Wohnungen. Ihre berechtigten Sorgen betreffen vor allem den Schutz der eigenen Daten. Zudem überfordern die Angebotsflut und die ungewohnte Technik so manchen. Die Geräte einzurichten, ist kompliziert und zeitintensiv. Und geht der clevere Haushaltshelfer kaputt, zieht das häufig kostspielige Reparaturen nach sich.
Auch darf und sollte man die Grenzen der Vernetzung unbedingt kritisch betrachten. Beispiel Kinderzimmer: Brauchen Kinder wirklich per App und Sprache gesteuerte Puppen und Teddybären? Hier sind zumindest Zweifel angebracht.
Doch auf vielen Höfen spielen die Vor- und Nachteile des schlauen Zuhauses noch keine Rolle. Eine gute Internetanbindung in jedem Dorf ist bestenfalls ferne Zukunftsmusik. Seien wir ehrlich: In vielen ländlichen Regionen ist die Telemedizin nach wie vor weiter weg als der zwei Autostunden entfernte Facharzt.
Doch ungeachtet aller Skepsis gegenüber Smart-Home-Technologien sollte es zumindest die Möglichkeit geben, überall medizinische Hilfsmittel zu nutzen, die auf dem aktuellen Stand der Technik sind. Ebenso muss die Entscheidung für oder gegen die Vernetzung im eigenen Haushalt nach persönlichem Ermessen möglich sein. Dass in den Städten Menschen mit ihrem Kühlschrank sprechen, während zeitgleich auf den Höfen schon das Herunterladen nur geringer Datenmengen Stunden dauern kann, ist eine Blamage. Setzt die Politik nicht den richtigen Rahmen für flächendeckendes Internet, driften die Lebenswelten auf dem Land und in der Stadt noch weiter auseinander. Das kann niemand wollen.