„Aus meinen Kindheitserinnerungen ist der Garten nicht wegzudenken. Mein geliebter Hund war gerade ein Jahr alt, als er überfahren wurde und ich habe ihn dann im Garten begraben. Im Gartenhäuschen habe ich mit meiner Clique, fernab der elterlichen Kontrolle, übernachtet und hier fanden die ersten Knutschpartys statt", berichtet die Journalistin und Romanautorin Ildikò von Kürthy in dem gerade erschienenen Buch „Und immer wieder mein Garten ...". Georg Möller porträtiert darin deutschsprachige Schriftstellerinnen und befragt sie zu ihrer Arbeit und ihren Gärten.
Der Buchautor selbst ist, wie er sagt, auch seit langem mit dem "Gartenvirus" infiziert. Neben der Gestaltung des eignen Stückchens Land engagiert er sich seit Jahren im nördlichen Rheinland-Pfalz für die Weiterentwicklung der regionalen Gartenkultur. Während seiner Reisen ist er stets auf der Suche nach besonderen grünen Oasen und deren Besitzern. Für das neueste Werk hat er sich zusammen mit dem Fotografen Gary Rogers auf den Weg gemacht und zwölf kreative Frauen besucht, die bereitwillig Einblick in ihr Privatleben und ihr kreatives Schaffen gewährten. Auf der Liste stehen Namen wie Charlotte Link, Zsuzsa Bánk, Judith Taschler und Rita Falk. „Unser Buch enthüllt eine bislang unbekannte Seite der Damen, denn es zeigt nicht nur ihre Gärten, sondern beleuchtet auch die Bedeutung, die Garten und Natur für sie haben sowie ihre besondere Beziehung dazu, oft eine lange Geschichte und zurückreichend bis in die Kindheit", so Möller. „Nicht nur die Gestaltung und Nutzung der Gärten ist so unterschiedlich wie die Frauen selbst, sondern auch ihre innere Haltung dazu, die Palette reicht vom Arbeitszimmer im Freien bis zum inspirierenden Kraftplatz oder einem Ort der Geborgenheit und Kontemplation."
Die Krimiautorin Ingrid Noll erzählt beispielsweise: „Ich liebe es, einfach nur dazusitzen und die Vögel bei ihrem Treiben zu beobachten oder den Schmetterlingen zuzusehen, wie sie von einer Blüte zur nächsten flattern. Ich liebe es auch, wenn in der abendlichen Dämmerung die Fledermäuse ihre Kreise ziehen und mit enormer Geschwindigkeit über meinen Kopf zischen. Solche meditativen Minuten geben mir inneren Halt: Man wird wortwörtlich geerdet, macht sich bewusst, dass man wie alle anderen Kreaturen, auch nur ein kleines Rädchen im Getriebe des Lebens ist."
Georg Möller: "Und immer wieder mein Garten..."
DVA-Verlag, 240 Seiten, ISBN 978-3-421-04063-3, 30,00 €
Mehr Infos zum Buch finden Sie hier.