Lehrlinge und Chefs arbeiten eng zusammen. Doch auch auf den Höfen wird der Wunsch nach Freiraum größer. Welche Modelle gibt es? Hier geht es zum Einführungsbeitrag.
Heute steht Pflanzenkunde auf dem Programm des wöchentlichen Lehrlingstreffens. „Ist das Wiesenfuchsschwanz oder Wiesenlieschgras?“, fragt einer der Auszubildenden. Auch alle anderen bemühen sich, die Unkräuter und Gräser auf dem Tisch richtig zuzuordnen: Bald finden Prüfungen statt. 3980288
Insgesamt 17 Auszubildende gibt es auf Gut Hohen Luckow nahe Rostock, Mecklenburg-Vorpommern. Sie kommen aus ganz Deutschland, z. B. Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz oder Hamburg. Sieben der zwischen 18- und 27-Jährigen wohnen in einem separaten Gebäude auf dem Hof. In der WG hat jeder sein eigenes Zimmer und teilt sich das Bad mit einer Person. Aufenthaltsraum und Küche sind für alle da.
WG-Leben
„Abwechslungsreich“ – so beschreiben die Auszubildenden ihr Zusammenleben. Aber: Es könne auch mal etwas lauter sein und man müsse es mögen, immer Menschen um sich herum zu haben. Auf die Frage, welche Art des Wohnens sie bevorzugen würden – im Betriebsleiterhaus oder separat – antworten sie einstimmig: „Separat. Hier haben wir Freiraum und können nach Feierabend machen, was wir wollen.“
Größtenteils versorgen sich die Auszubildenden selbst, fahren auch gemeinsam zum Einkaufen in den Ort. Unter der Woche gibt es zudem die Möglichkeit, in der Betriebskantine zu frühstücken und Mittag zu essen.
Seit zwei Jahren ist Felix Holland einer der Verantwortlichen auf dem Betrieb mit 170 Mitarbeitern, 2 500 Kühen und 9 500 ha landwirtschaftlicher Nutzfläche. Er betont: „Die WG ist ein Hauptgrund, warum viele ihre Ausbildung hier machen wollen. Meist entwickelt sich ein toller Zusammenhalt in der Gruppe.“ Dazu tragen sicher auch gemeinsame Aktivitäten wie Kartfahren und Grillen bei.