Die Höhe der Pachtpreise wird durch verschiedene Faktoren beeinflusst. Dazu zählt z.B. der Standort oder die Nähe zu den Getreidehandelsplätzen. Die Haupttreiber sind allerdings vor allem vier Faktoren. Neue Energie: Die Erträge von Windkraft-, Solarstrom und Biogasanlagen liegen oft über denen herkömmlicher Kulturen. Die Betreiber können im Kampf um die ohnehin knappe Fläche Höchstpreise zahlen – zum Leid der übrigen Betriebe. Veredelungsregionen: Vor allem hier ist der Nährstoffdruck hoch. Die Betriebe wetteifern um Güllenachweisflächen, um nicht Gülle zu hohen Kosten an die Nährstoffbörsen abgeben zu müssen. Oder aber, um nicht als Gewerbebetrieb eingestuft zu werden.
Beispiel: Ein Schweinemäster hat die Grenzen der Düngeverordnung erreicht. Nun stellt er sich die Frage: Sollte ich die Gülle an eine Nährstoffbörse abgeben oder zusätzliche Fläche pachten? Angenommen, er muss für den Abtransport der Gülle durch eine Güllebörse 10 €/m3 zahlen und kann auf der neuen Fläche 31 m3 Gülle düngerechtskonform ausbringen. Dann kann er Exportkosten von rund 310 €/ha sparen. Anders ausgedrückt: Er kann einen um 310 € höheren Pachtpreis pro Hektar zahlen als seine Nachbarn, die keine zusätzlichen Ausbringungsflächen benötigen, bevor sich die Flächenpacht nicht mehr auszahlen würde und die Nährstoffbörse die günstigere Alternative ist.Flächenverbrauch: Immer mehr Flächen werden als Bauland ausgewiesen oder z.B. als Ausgleichsflächen benötigt und fehlen daher auf dem Flächenmarkt.Strategisches Wachstum: Manchmal spielen auch strategische Gründe eine Rolle. Um im Außenbereich bauen zu können, müssen die Betriebe im Regelfall mind. 51% der Futtergrundlage für die Tierhaltung selbst anbauen. Daher sind einige Betriebe bereit, für die „letzten“ fehlenden Hektar über die eigene Schmerzgrenze hinauszugehen.