Als erstes Bundesland bezuschusst Bayern die Mehrgefahrenversicherung nicht nur für Wein- und Obstbau, sondern ab 2023 auch für Ackerflächen und Grünland. Die förderfähigen Risiken:
- im Ackerbau: Hagel, Starkregen, Sturm, Starkfrost, Dürre, Fraßschäden (Krähen, Gänse);
- für Grünland: Hagel, Dürre, Fraßschäden (Engerlinge).
Der Zuschuss beträgt bis zu 50% der förderfähigen Versicherungsprämie. Angeboten wird die zuschussfähige Police voraussichtlich zunächst von der Allianz Agrar, der Versicherungskammer Bayern, der Vereinigte Hagel und der Gartenbauversicherung. Wichtig: Für eine zuschussfähige Police müssen Landwirte immer alle, für die jeweilige Fläche versicherbaren Risiken im Paket absichern. Eine Absicherung z.B. nur für Hagel und Starkregen oder nur für Dürre ist nicht möglich.
Beantragen müssen Landwirte die Förderung mit dem Mehrfachantrag, die Auszahlung ist für November/Dezember geplant. Das zuständige Bayerische Staatsministerium geht davon aus, dass Landwirte die neue Förderung für ca. fünf bis zehn Prozent der antragsfähigen Flächen beanspruchen.
Aber auch in den anderen Bundesländern gibt es Planungen in Sachen Mehrgefahrenversicherung. So bereitet z.B. Thüringen einen Zuschuss der Mehrgefahrenpolice für Wein- und Obstbau sowie für Gemüse vor, wobei die Risiken (einschl. Dürre) einzeln oder kombiniert abgesichert werden können.
Eine Bezuschussung der Erntepolice durch die Bundesregierung ist nach Angaben des Bundeslandwirtschaftsministeriums aber nach wie vor nicht geplant.
Erstmals ein Zuschuss zur Ernteversicherung für Acker- und Grünlandflächen! Man darf gespannt sein, wie Landwirte das Angebot annehmen, und ob andere Bundesländer oder gar der Bund nun in Zugzwang geraten.
Ihr Kontakt zur Redaktion:anne.schulze-vohren@topagrar.com