Wie arbeiten Bauern und Forstwirte in einem Land mit langen Wintern und kurzen Sommern? Wir waren im Süd-Westen Finnlands unterwegs und haben interessante Menschen getroffen.
Lange Winter, viel Wald und wirklich jeder hat eine Sauna. Das sind die üblichen Klischees über Finnland. Nur wenige wissen, wie die Landwirte in einem der nördlichsten EU-Länder leben und arbeiten. Es gibt noch erstaunlich viele Betriebe und ihre durchschnittliche Größe beträgt 47 ha. Im Süden ist Ackerbau möglich, weiter Richtung Norden gibt es mehr Grünland. Nur 6,5% der Gesamtfläche sind landwirtschaftliche Nutzfläche, 86% sind bewaldet. So gehören fast zu jedem Betrieb auch Waldflächen. Viele Landwirte arbeiten den (langen) Winter über im Wald. Die Vegetationszeit ist deutlich kürzer als in Deutschland. Bei unserem Besuch Ende Mai ist der Schnee gerade seit zwei bis drei Wochen geschmolzen und die Landwirte bestellen die letzten Flächen.
Uns hat interessiert, wie die finnischen Landwirte leben und arbeiten. Dazu waren wir einige Tage rund um Seinäjoki unterwegs. Die 60000-Einwohnerstadt liegt in der „Landschaft“ Südösterbotten im Westen Finnlands. Mit der Bahn dauert die Fahrt von der Hauptstadt Helsinki rund 2 ½ Stunden. Es ist hier flach, die Böden sind gut, aber teils steinreich. Anders, als z.B. in Lappland, ist hier auch Ackerbau möglich. Insgesamt gibt es in Finnland 2,2 Mio. ha landwirtschaftliche Nutzfläche, 1,5 Mio. ha (68%) davon sind Ackerland. Wegen der Klimabedingungen müssen sich die Bauern aber beeilen – die Vegetationszeit ist deutlich kürzer als in Deutschland.
Weitere Informationen zu Finnland, dem Partnerland bei der diesjährigen Grünen Woche lesen Sie auch in Ausgabe 2/2019.
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