Die Gemeinsame Agrarpolitik der EU (GAP) fördert die Armut in den Entwicklungsländern. Das behaupten vor allem NGO immer wieder. Die Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP) in Berlin kommt jetzt zu dem Ergebnis, dass es nur noch in wenigen Bereichen der Agrarpolitik negative Effekte für die Entwicklungsländer gebe . Der Einfluss anderer Entwicklungen und Politiken sei ungleich stärker, wie die Stiftung an drei Bespielen analysiert:
Export: Die EU habe 2015 die wettbewerbsverzerrenden Exportsubventionen abgeschafft. Zudem seien viele interne Subventionen wettbewerbsneutral reformiert worden. Als Beispiel nennt die SWP das Greening. Dadurch würde die Produktion tendenziell sinken.
Allerdings sei die Milch- und Exportmenge nach Abschaffung der Milchquote gestiegen. Das habe weltweit zu Preisdruck geführt.
Importe: Problematischer als die EU-Agrarpolitik sieht die SWP u.a. die EU-Biokraftstoffstrategie. Sie animiere andere Länder dazu, verstärkt Zuckerrohr anzubauen und Palmöl zu gewinnen. Dadurch fielen Flächen aus der Nahrungsproduktion, was die Versorgungssicherheit in den Entwicklungsländern gefährde, meinen die Wissenschaftler der Stiftung.
Klima: Ein viel größeres Risiko für die Landwirtschaft in den Entwicklungsländern sehen die Wissenschaftler der Denkfabrik im Klimawandel. Die zunehmenden Klimagasemissionen sorgten vor allem in den tropischen und subtropischen Regionen für Ertragseinbußen.