Diese Ställe bestechen durch besonderes Design. Sie zeigen, dass sich Ästhetik und Funktionalität nicht automatisch ausschließen. Darüber forscht Angelika Dauermann an der Hochschule Osnabrück: Architektur als Kommunikationsmedium.
„Die Funktion steht an erster Stelle. Aber die Ästhetik sollte nicht komplett hintenüber fallen“, sagt Dauermann. Sie will dafür sensibilisieren, dass ein Gebäude Werte widerspiegelt und ein Marketinginstrument ist. „Man schließt von der Verpackung immer auf den Inhalt“, so die Doktorantin. Nicht jeder Landwirt könne zwar ab jetzt solche Ställe bauen. Aber: „Schon Kleinigkeiten machen viel aus. Drei Kirschbäume in der Einfahrt oder Holz statt grauem Kunststoff.“ Landwirte sollten ihre Ställe nicht mit hohen Hecken umpflanzen. „Das wirkt sonst, als hätten sie etwas zu verstecken.“
Der Stall auf dem Bild oben beherbergt 30 Milchkühe. Der Auftrag lautete, einen zeitgenössischen Stall zu errichten, der sich als moderne Interpretation der regional typischen Bauart lesen lässt. Der Bau sollte nur minimale Erdarbeiten erfordern und das Budget, das sonst für Ställe dieser Größe eingeplant wird, durfte nicht überschritten werden. Es wurde eine positive Außenwirkung angestrebt, die Assoziationen wie Authentizität, Qualität und Respekt vor der Natur wecken. Der Artikel erschien im Digitalmagazin f3 – farm. food. future. Mehr dazu unter www.f3.de/architektur