Wenn ich mich in meinem Umfeld bei den Leuten ohne Bezug zur Landwirtschaft umhöre, haben die keinen blassen Schimmer, weswegen die Bauern demonstriert haben. Das Thema ist, zugegeben, kompliziert. Aber NABU und Konsorten haben es einfach besser drauf, komplexe Sachverhalte auf einfache Slogans herunterzubrechen – auch wenn dabei die Wahrheit oftmals auf der Strecke bleibt.
Wer könnte denn dagegen sein, unschuldige Bienchen zu retten? Ob die jetzt wirklich der Rettung bedürfen, hinterfragt kaum jemand. Unterschrift, fertig, Gewissen beruhigt.
„Rettet unsere Landwirtschaft!“ – Wozu? Die ist böse, vergiftet das Grundwasser und die Insekten. „Wir sorgen dafür, dass ihr zu essen habt!“ – das trifft es auch nicht wirklich. Die Supermarktregale sind voll mit Zeugs. Dass die Kartoffeln aus Ägypten, Gemüse und Obst aus Spanien und Italien, Äpfel aus Neuseeland und Fleisch aus Südamerika kommen, interessiert doch keinen. Es bestätigt nur, dass es scheinbar auch ohne deutsche, „giftige und hochsubventionierte“ Landwirtschaft geht.
Man bekommt den Eindruck, alle anderen Länder machen das viel besser, sauberer, billiger und gesünder als wir.
Stephanie Winhard, 65326 Aarbergen, Hessen