Deutschlands größter Geflügelfleischverarbeiter, vor allem bekannt durch die Marke Wiesenhof, will sich breiter aufstellen. Die PHW-Gruppe möchte sich nach eigener Aussage als Anbieter hochwertiger Proteinprodukte positionieren. Dafür ist der Konzern mehrere ungewöhnliche Partnerschaften eingegangen:
- Beyond Meat (USA) ersetzt tierisches durch pflanzliches Protein,
- Super Meat (Israel) stellt Fleisch aus Zellkulturen her,
- Good Catch (USA) erzeugt vegane Fischprodukte und
- Enterra (Kanada) produziert Insektenprotein, um Soja im Tierfutter zu ersetzen.
Schon seit 2015 produziert das niedersächsische Unternehmen aus Rechterfeld vegane Produkte. „Es kommt eine neue Generation von fleischlosen Produkten auf den Markt, die den Geschmack in den Vordergrund stellen“, erklärt Marcus Keitzer, der als Vorstandsmitglied für die alternativen Proteinquellen zuständig ist. Die Zielgruppe seien die sogenannten Flexitarier, die aus ethischen Gründen weniger Fleisch essen wollen. Ihre Zahl nehme in den Industriestaaten spürbar zu.
Das Familienunternehmen will sich trotzdem nicht aus der klassischen Fleischproduktion verabschieden. „Unser Kerngeschäft ist und bleibt Geflügelfleisch. Weltweit steigt der Absatz weiter,“ stellt Peter Wesjohann, Vorstandsvorsitzender der PHW-Gruppe, klar. Selbst in Deutschland wachse der Pro-Kopf-Verbrauch von Geflügelfleisch derzeit noch.
Aktuell seien gerade mal 3% der Wurstprodukte aus dem Hause Wiesenhof vegan. Langfristig sieht Wesjohann in Deutschland einen Marktanteil von 5 bis 10% für vegane Produkte. „Wir möchten unseren Gestaltungsspielraum nutzen und den Verbrauchern verschiedene Angebote machen – und dies für jede Zielgruppe“, sagt Wesjohann.