Als Familie und Jungunternehmer haben wir unseren landwirtschaftlichen Betrieb in den vergangenen Jahren zukunftsfähig gemacht. Ein schöner Gutshof, der aber nur bestehen kann, weil wir den Haupterlös durch die Vermietung von Ferienwohnungen erwirtschaften. In den vergangenen zehn Jahren haben wir Investitionen im 7-stelligen Bereich getätigt. Als Unternehmer hätte ich die nächsten Jahre noch viel vor. Wir wollen dieses Jahr unser denkmalgeschütztes Gutshaus sanieren, damit wir selbst mal so schön wohnen können wie unsere Feriengäste.
Die Sanierung rückt in weite Ferne, sie hängt stark von unserem Einkommen ab. Corona ist eine Katastrophe, die uns alle zurückwirft. Die Infektionszahlen lassen sich nur senken, wenn man die Mobilität ein- und Kontakte beschränkt. Als der Lockdown im Herbst kam, sprachen alle von den 75% Umsatzentschädigung durch die Überbrückungshilfen. Ich sehe bei diesen Maßnahmen eine Ungerechtigkeit: Manche Betriebe bekommen 75% der Umsätze des Vorjahres. Andere, und da gehört unser Familienbetrieb auch dazu, gehen leer aus. Wir sind ein Gemischtbetrieb, 60% unseres Umsatzes stammt aus der Vermietung. Ich glaube, die Verantwortlichen wissen nicht, was diese Einkommensausfälle für uns bedeuten. Das Gastgewerbe sowie die Landwirtschaft laufen auf den Namen des Betriebsleiters. So erhalten wir leider keine Hilfen. Fast-Food Restaurants, bei denen die Autos im Drive-In Schlange stehen, hingegen schon. Getrennte Ferienwohnung mit eigener Küche für Familien dürfen wir nicht mehr vermieten. Dabei ist diese Art von Urlaub besonders pandemieverträglich. ▶
Romina und Alois Schmid