Hauke Schneider aus Westensee bei Kiel hat seine Fruchtfolge stetig erweitert. Das lohnt sich wirtschaftlich und ackerbaulich.
Stagnierende Erträge im Raps und steigende Kosten für Pflanzenschutzmaßnahmen brachten Hauke Schneider dazu, seine Fruchtfolge aus Raps, Weizen und Gerste in den letzten 15 Jahren stetig zu erweitern. Auf seinen rund 250 ha Ackerland rotieren mittlerweile Raps–Weizen+Zwischenfrucht(ZF)–Hafer–Roggen+ZF–Ackerbohne–Gerste. Den Schritt hin zur erweiterten Fruchtfolge bereut der Schweinemäster und Ackerbauer nicht: „Meine Erträge sind so stabil wie nie und durch lange Anbaupausen kann ich Kosten beim Pflanzenschutz sparen.“ Insgesamt schätzt Schneider, dass er seine Kosten für den Pflanzenschutz dadurch um ca. 20 €/ha pro Jahr senken konnte. „Das ist natürlich witterungsabhängig“, ergänzt der Landwirt. Mit seinen Erträgen ist er auch sehr zufrieden: Im Roggen erntet der Landwirt zwischen 75 und 92 dt/ha. „In guten Jahren kratzen wir an den 100 dt/ha“, berichtet er. Die Gerste drischt Schneider meist mit 75 bis 85 dt/ha, den Weizen zwischen 80 und 100 dt/ha. Er ist sich sicher, dass die weite Fruchtfolge für sehr konstante Erträge sorgt: „Vor allem in trockenen Jahren fallen wir nicht so stark ab.“ Der Landwirt hat sich lange mit dem Thema Fruchtfolge auseinandergesetzt, Fachartikel gelesen, Feldtage besucht und sich beraten lassen. „Ich habe vor allem nach geeigneten Sommerungen Ausschau gehalten“, erklärt er sein Hauptziel. Mit einem Fachberater hat er passende Kulturen ausgewählt. Ackerbohnen und Roggen kann er an seine 2300 Mastschweine verfüttern. Bei der Ackerbohne denkt er aber mittlerweile auch über den Verkauf nach. „Gentechnikfreies Eiweißfutter ist vor allem bei Rinderhaltern sehr gefragt, sodass ich mit steigenden Preisen rechne“, meint er.
Beim Roggen hingegen lohnt der Verkauf nicht. „Kann man den Roggen nicht als Futter veredeln, geht die Rechnung einfach nicht auf. Ich verstehe daher jeden Ackerbaubetrieb, der deswegen keinen Roggen anbaut, weil die Differenz zum Weizen einfach zu groß ist“, sagt er. Auch für Hafer muss eine Vermarktung stehen. Schneider vermehrt seinen Sommerhafer und kann ihn daher zu guten Preisen absetzen.
-kk-
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Hauke Schneider aus Westensee bei Kiel hat seine Fruchtfolge stetig erweitert. Das lohnt sich wirtschaftlich und ackerbaulich.
Stagnierende Erträge im Raps und steigende Kosten für Pflanzenschutzmaßnahmen brachten Hauke Schneider dazu, seine Fruchtfolge aus Raps, Weizen und Gerste in den letzten 15 Jahren stetig zu erweitern. Auf seinen rund 250 ha Ackerland rotieren mittlerweile Raps–Weizen+Zwischenfrucht(ZF)–Hafer–Roggen+ZF–Ackerbohne–Gerste. Den Schritt hin zur erweiterten Fruchtfolge bereut der Schweinemäster und Ackerbauer nicht: „Meine Erträge sind so stabil wie nie und durch lange Anbaupausen kann ich Kosten beim Pflanzenschutz sparen.“ Insgesamt schätzt Schneider, dass er seine Kosten für den Pflanzenschutz dadurch um ca. 20 €/ha pro Jahr senken konnte. „Das ist natürlich witterungsabhängig“, ergänzt der Landwirt. Mit seinen Erträgen ist er auch sehr zufrieden: Im Roggen erntet der Landwirt zwischen 75 und 92 dt/ha. „In guten Jahren kratzen wir an den 100 dt/ha“, berichtet er. Die Gerste drischt Schneider meist mit 75 bis 85 dt/ha, den Weizen zwischen 80 und 100 dt/ha. Er ist sich sicher, dass die weite Fruchtfolge für sehr konstante Erträge sorgt: „Vor allem in trockenen Jahren fallen wir nicht so stark ab.“ Der Landwirt hat sich lange mit dem Thema Fruchtfolge auseinandergesetzt, Fachartikel gelesen, Feldtage besucht und sich beraten lassen. „Ich habe vor allem nach geeigneten Sommerungen Ausschau gehalten“, erklärt er sein Hauptziel. Mit einem Fachberater hat er passende Kulturen ausgewählt. Ackerbohnen und Roggen kann er an seine 2300 Mastschweine verfüttern. Bei der Ackerbohne denkt er aber mittlerweile auch über den Verkauf nach. „Gentechnikfreies Eiweißfutter ist vor allem bei Rinderhaltern sehr gefragt, sodass ich mit steigenden Preisen rechne“, meint er.
Beim Roggen hingegen lohnt der Verkauf nicht. „Kann man den Roggen nicht als Futter veredeln, geht die Rechnung einfach nicht auf. Ich verstehe daher jeden Ackerbaubetrieb, der deswegen keinen Roggen anbaut, weil die Differenz zum Weizen einfach zu groß ist“, sagt er. Auch für Hafer muss eine Vermarktung stehen. Schneider vermehrt seinen Sommerhafer und kann ihn daher zu guten Preisen absetzen.