Die vergangene Agrarmesse MeLa in Mühlengeez besuchten dieses Jahr 71.800 Menschen. Für das mecklenburg-vorpommersche Landwirtschaftsministerium der Beleg dafür, dass die Menschen hinter ihren Landwirten stehen.
„Dass auf der Messe eine Menge junger Leute anzutreffen waren, hat mich besonders gefreut. Das lässt auf weiteren Berufsnachwuchs hoffen, denn noch sind Ausbildungsplätze in der Land- und Forstwirtschaft und im Gartenbau frei“, sagte Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus am Wochenende.
Die Agrarmesse mit der größten Tierschau im Norden und ihrer umfänglichen Technikschau sei nicht nur Präsentationsort für mehr als 1000 Aussteller aus 12 Nationen. „Sie bietet zugleich ein Podium für den agrarpolitischen Dialog. Gemeinsam mit dem Bauernverband haben wir auf der MeLa 2018 die Verantwortung der Landwirtschaft für Gesellschaft und Umwelt debattiert. Unser Ziel ist eine leistungsfähige Landwirtschaft und eine intakte Umwelt. Beides ist nicht zum Nulltarif zu haben. Die Gesellschaft muss endlich bereit sein, vernünftige Erzeugerpreise zu zahlen“, sagte der Minister weiter. „Das ist der Schlüssel für eine zukunftsfähige Landwirtschaft.“
Außerdem müsse die Gemeinsame europäische Agrarpolitik nach 2020 die Weichen stellen für eine umweltverträgliche Landwirtschaft, die es den Betrieben ermöglicht, mit Agrarumwelt- und Klimaleistungen ihre Einnahmen aufzustocken. Damit wären die Landwirte betriebswirtschaftlich unabhängiger von extremen Klimaereignissen wie dem Dürresommer 2018.
Zugleich bedarf es laut Backhaus schnellstmöglich eines Modells für eine Mehrgefahrenversicherung in der Landwirtschaft. Dazu wolle er auf der Agrarministerkonferenz Ende September Vorschläge einbringen. Außerdem will der SPD-Politiker alles daran setzen, weitere Bodenkäufe durch außerlandwirtschaftliches Kapital zu verhindern. „Auch dazu wird es Vorschläge aus meinem Haus geben. Den Dialog zu diesen Themen werden wir mit dem Bauernverband fortsetzen. Denn nur im Dialog finden wir Lösungen, um die Landwirtschaft an den Klimawandel anzupassen, die Artenvielfalt zu erhalten, Gewässer und Boden zu schützen und die ländlichen Räume lebensfähig zu halten, erhalten“, erklärte Backhaus.