Auch nach 2013 wird es aller Voraussicht nach keine EU-weit einheitliche Flächenprämie geben. Prof. Klaus-Dieter Borchardt, zuständiger Abteilungsleiter in der Europäischen Kommission, hat klargestellt, dass die Generaldirektion Landwirtschaft ein solches Szenario nicht befürwortet. Damit dürften entsprechende Befürchtungen obsolet sein, denn Beobachter halten es für unwahrscheinlich, dass der Ministerrat und das Europaparlament einen Kommissionsvorschlag ausgerechnet in diesem Punkt verschärfen würden.
Allerdings müsse man objektive Kriterien zur Annäherung der Direktbeihilfen zwischen den Mitgliedstaaten finden - und das sei schwierig, erklärte Borchardt am vergangenen Donnerstag in Brüssel.
An die Adresse von Prof. Folkhard Isermeyer (vgl. Meldung) gerichtet sagte Borchardt, man mache keine Klientelpolitik, sondern fördere funfamentale Aufgaben in der Gesellschaft. Das werde niemals zum Nulltarif oder allein über den Markt zu realisieren sein. Gleichzeitig verwies er auf die marode Einkommenssituation in der Landwirtschaft. Das Einkommen sei auf das Niveau von 1994 zurückgefallen, während die Betriebskosten stärker als die Outputpreise gestiegen seien. Einschnitte bei den Direktzahlungen würden jetzt zu einem regelrechten Höfesterben führen, so Borchardt. Eine Lösung habe die Kommission aber auch noch nicht.
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