Gestern klang Bauernpräsident Rukwied noch regelrecht kompromisslos: Entweder der Agrardiesel bleibt oder die Proteste gehen ab Montag weiter. Zwischenzeitlich hat die Ampel klargestellt, dass sie beim Ausstieg aus der Steuervergünstigung bleibt. Nun klingt Rukwied heute deutlich zurückhaltender.
„Unsere Bauern sind enttäuscht, dass sie kein Gehör gefunden haben. Sie können nicht verstehen, dass sie im europäischen Wettbewerb zusätzlich belastet werden sollen“, sagte Rukwied heute auf der Grünen Woche. Er will nun in den nächsten zwei Wochen auf Gespräche mit den Abgeordneten im Bundestag und der Ampelkoalition setzen.
Keine flächendeckenden Aktionen geplant
„Wir haben durchaus Lösungsvorschläge, die man besprechen sollte“, stellt der DBV-Präsident klar. Das werde man aber hinter geschlossenen Türen tun.
Aber was ist mit den angekündigten Protesten? Rukwied dazu: „Es wird ab nächster Woche wieder Aktionen geben – eher nadelstichartig, um auf besondere Weise zum Ausdruck zu bringen, wie wichtig die Rücknahme ist.“
Das klingt nicht nach flächendeckenden Protesten und es ist auch nicht mehr unbedingt die Rede vom Erhalt des Agrardiesels in seiner bisherigen Form. Stattdessen: „Wir brauchen eine Lösung, die die Landwirtschaft nicht im Wettbewerb benachteiligt und bei der die Regierung sagen kann, wir haben eine Lösung gefunden.“
Solche Optionen scheint es zu geben, wenn man Rukwied zuhört: „Wir haben durchaus Überlegungen, die ein Ergebnis bringen könnten.“ Deutlicher will der Verbandschef aber nicht werden. Er „möchte das ein bisschen spannend halten“.