Die Agrarminister der Länder wollen auf ihrer Konferenz zum Ende der Woche in Lüneburg über einen Abbruch der Verhandlungen über die EU-Ökoverordnung beraten. Diese liegen derzeit auf Eis. Eigentlich sollte die Reform ab 2020 einheitliche Standards für heimische und importierte Ökoprodukte bringen.
„Der endlose Verhandlungsprozess verunsichert die Bio-Bauern seit Jahren und verhindert Investitionen“, kritisierte Niedersachsens Agrarminister Christian Meyer(Grüne) gegenüber der Deutschen Presseagentur (dpa). Er sei gegen eine Aufweichung der bisherigen Standards und lehne daher eine Totalrevision ab, so Meyer weiter. Seit Ende Juni liegt ein mühsam ausgehandelter Kompromiss zur EU-Ökoverordnung auf Eis, da Deutschland wegen befürchteter Nachteile für die heimische Ökobranche Nachverhandlungen forderte. Auf Kritik stoßen dort Vorgaben für Ökolandwirte bei Verunreinigungen ihrer Produkte durch Pflanzenschutzmittel.
Die positive Entwicklung bei der Umstellung auf Ökolandbau würde wegen der Risiken für die Landwirte und mangelnder Planungs- und Rechtssicherheit ausgebremst, kritisierte Meyer. Er befürchtet außerdem einen deutlich erhöhten Bürokratieaufwand und höhere Verwaltungskosten. Die EU-Verordnung sollte eigentlich von 2020 an einheitlichere Standards für Anbau und Importe von Bioprodukten vorgeben.