Bundesagrarministerin Ilse Aigner (CSU) spricht heute mit den Agrar- und Verbraucherministern der Länder über ihren Aktionsplan, den sie am Freitag vorgestellt hat. Ziel ist es, diese Maßnahmen bundesweit umzusetzen und somit schnell Konsequenzen aus dem Dioxin-Skandal zu ziehen. "Ich erwarte von den Ländern, dass sie sich hinter diesen Plan stellen und ihren Beitrag leisten, um die Qualität der Überwachung zu erhöhen und die Kontrollpraxis zu verbessern", sagte Aigner dem Hamburger Abendblatt. Allzu schwer dürfte dies nicht werden, da sich der Plan in vielen Punkten mit den Vorstellungen von SPD und Grünen deckt. Deshalb sei sie zuversichtlich, dass man zu einem guten Ergebnis kommt. Nach Ansicht des Bundesvorsitzenden der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft, Graefe zu Baringdorf, ist der Aktionsplan unzureichend. Ähnliche Maßnahmen habe schon Aigners Vorgänger Seehofer ergriffen. Graefe zu Baringdorf forderte im WDR, die Täter beim Namen zu nennen. Kriminelle Futtermittelhersteller und ihre Zulieferer müssten öffentlich gemacht und härter bestraft werden. Niedersachsens Ministerpräsident David McAllister (CDU) erklärte unterdessen den Streit mit Ministerin Aigner für beendet. Allerdings hatte er dazu vorher erst mit Bundeskanzlerin Angela Merkel und CSU-Chef Horst Seehofer telefonieren müssen. Aigner habe er anschließend am Telefon gesagt, dass ihr Vorgehen dem Land Niedersachsen und ihm gegenüber ungewöhnlich gewesen sei. Auslöser der Unstimmigkeiten war die verspätete Information aus Niedersachsen, dass es dort einen weiteren Futtermittelhersteller gibt, der mit Dioxin verunreinigtes Futter verkauft hat.
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