Die Landesregierung von Schleswig-Holstein wird ein „biologisches“ Klimaschutzprogramm einrichten. Das kündigte Landwirtschaftsminister Jan Philipp Albrecht an.
Ihm zufolge soll das Programm auf dem bereits vorhandenen Moorschutzprogramm aufbauen und wird als weitere Schwerpunkte die Neuwaldbildung, Maßnahmen zum klimaoptimierten Umbau bestehender Wälder und die Förderung natürlicher Wälder in den Mittelpunkt stellen.
Mittel für eine Anschubfinanzierung würden bereits in diesem Jahr zur Verfügung gestellt. Darüber hinaus würden sowohl neue Finanzierungsmöglichkeiten geprüft als auch bestehende Förderprogramme des Bundes und der Europäischen Union genutzt.
„Der biologische Klimaschutz leistet einen immens wichtigen Beitrag zur Reduzierung der CO2-Emissionen und zum Erhalt der Kohlenstoffvorräte“, betonte Albrecht.
Die Vorsitzende der Landtagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen, Eka von Kalben, sieht im Moorschutz ein besonders großes Klimaschutzpotential für Schleswig-Holstein. Mit der Wiedervernässung von Mooren und Moorböden könnten jährlich rund 700 000 t CO2-Äquivalente eingespart werden; das entspreche einem Fünftel der Emissionen des heimischen Straßenverkehrs.
Laut van Kalben sind rund 9 % der Fläche Schleswig-Holsteins vermoort. Viele Bereiche davon seien entwässert, was große Mengen an klimaschädlichen Emissionen zur Folge habe. Moore zu schützen, die Wasserstände hochzufahren und den CO2-Aussstoß herunter, bedeute jedoch nicht, dass die Flächen nicht mehr genutzt würden könnten. Das werde in Mecklenburg-Vorpommern und den Niederlanden demonstriert. Eine andere, klimaoptimierte Bewirtschaftung von Moorböden sei somit ein Beitrag, den die Landwirtschaft zu ihrem eigenen Nutzen zum Klimaschutz leisten könne.