Der Landwirt und LsV-Sprecher Dirk Andresen ist mit seiner Bewerbung für ein Direktmandat für die CDU in Schleswig-Holstein gescheitert. Bei der Abstimmung am Montagabend im Wahlkreis 1 Schleswig kam er auf 95 der 321 abgegebenen Stimmen.
Gewählt haben die CDU-Mitglieder seine Mitbewerberin Petra Nicolaisen mit 224 der 321 abgegebenen Stimmen. Sie ist die aktuelle Inhaberin des CDU-Direktmandates für den Wahlkreis Schleswig im Bundestag. Diese will ihr Direktmandat gegen Grünen-Parteichef Robert Habeck, der im gleichen Wahlkreis als Direktkandidat antreten will, bei der Bundestagswahl 2021 verteidigen. „Das wird kein Spaziergang“, sagte Nicolaisen laut dpa am Montagabend in Handewitt bei Flensburg mit Blick auf Habeck.
Nicolaisen bat Andresen und alle, die ihn gewählt hatten, mit ihr gemeinsam Wahlkampf zu machen. 2017 hatte Nicolaisen mit der CDU den Wahlkreis mit 40% direkt gewonnen.
Andresen hatte Anfang August seine Bewerbung als CDU-Direktkandidat zur Bundestagswahl in Schleswig bekannt gegeben. Im Berufsstand hatte es darauf hin Forderungen nach einem Rücktritt vom LsV-Sprecherposten für den Fall einer Wahl gegeben. Andresen selbst hatte letzte Woche im Interview mit dem Wochenblatt gesagt: "Klar ist aber: Bekomme ich das Bundestagsmandat, trete ich als LsV-Sprecher zurück." Seine Parteimitgliedschaft hatte er dort verteidigt. "Ich bin allerdings seit 30 Jahren in der CDU, auch andere im LsV engagieren sich politisch", sagte er.
Die Tierschutzorganisation Ariwa hatte Andresen zuletzt mit Videomaterial, dass aus einem Schweinestall seiner Familie in Mecklenburg-Vorpommern stammen soll, mit Tierschutzverstößen belastet. Andresen hat daraufhin entgegnet, er bedaure es sehr, dass die Aufnahmen von einem Betrieb stammen, an dem er Anteile hält. Er habe das zuständige Veterinäramt informiert, um das zu überprüfen.
Bei LsV gab es in der Folge unterschiedliche Reaktionen. Die Landesgruppen Hamburg und Schleswig-Holstein gingen Ende August auf Distanz zu Andresen.