"Wir wollen unsere bäuerlich-mittelständische Landwirtschaft erhalten und weiterentwickeln. Und wir wollen keine Amerikanisierung der Landwirtschaft!" Das sagte DBV-Präsident Gerd Sonnleitner heute bei der Eröffnungspressekonferenz der Grünen Woche in Berlin. Seiner Aussage zu Folge wird seit einigen Monaten im landwirtschaftlichen Berufsstand sehr engagiert eine Leitbilddiskussion geführt. "Wir sehen doch, wie die Welt sich bewegt und verändert \- die Landwirtschaft von heute ist anders als vor 50 Jahren", stellte Sonnleitner fest. Daher fordere der Bauernverband seit langem eine Modernisierung des Landwirtschaftsgesetzes.
Wenn Gruppen Kampfbegriffe wie "Industrialisierte Landwirtschaft" oder "Massentierhaltung" zur Systemkritik einsetzten, sei dies für die Gesellschaft wenig hilfreich, so Sonnleitner weiter. "Wer die Systemfrage stellt, der soll sie richtig und ehrlich stellen." Es seien Menschen, die hinter der Landwirtschaft stehen, "Bauern und Bauernfamilien, die in täglicher Arbeit, in Hof und Stall, in Feld und Wald, mit Herz und Verstand, mit erstklassiger Ausbildung und mit voller persönlicher Haftung Nahrungsmittel erzeugen, Rohstoffe herstellen, Landschaften pflegen.
Auch mit der Tierhaltung bräuchten sich die deutschen Landwirte nicht zu verstecken. "Wir haben in tiergerechte, moderne Stallbauten investiert, die Haltungsbedingungen verbessert, so dass wir im Tierschutz weltweit führend vorangehen", beschrieb Sonnleitner. In Europa läge Deutschland bei der Größe der Tierbestände im Mittelfeld. Auch sei es Tatsache, dass die deutsche Ernährungswirtschaft als mittelständische Wirtschaftsbranche Rückgrat der wirtschaftlichen Entwicklung der ländlichen Räume sei.
Den aktuellen Dioxin-Skandal bezeichnete er als "Super-GAU" für die deutschen Landwirte. Wenige Menschen in der Futtermittelbranche hätten kriminell gehandelt, und jetzt werde die ganze Landwirtschaft verteufelt. Der Aktionsplan von Ministerin Ilse Aigner sei richtig. Er vermisse jedoch eine Entschädigungsregelung für die Bauern.
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