Innovationen von Start-ups sollen schneller in der landwirtschaftlichen Praxis ankommen. Der Deutsche Bauernverband (DBV) und der Startup-Verband fordern dafür politische Unterstützung. Lange Test- und Entwicklungsphasen müssen überbrückt werden.
Neugegründete Unternehmen bilden insbesondere in der Agrarbranche einen wichtigen Innnovationsmotor und brauchen deshalb politische Unterstützung auf Bundes- und Landesebene. Darin waren sich der Deutsche Bauernverband (DBV) und der Startup-Verband bei einer gemeinsamen Veranstaltung auf der Internationalen Grünen Woche (IGW) in Berlin einig. Den Ministerien komme die Aufgabe zu, landwirtschaftliche Testplattformen mit engem Kontakt zur landwirtschaftlichen Praxis einzurichten und passgenaue Finanzierungshilfen gemeinsam mit fachlicher Beratung für die Unternehmensneugründung im Agrarbereich anzubieten.
Innovationen fielen in der Landwirtschaft auf fruchtbaren Boden, erklärte DBV-Generalsekretär Bernhard Krüsken. Die Branche habe sich in der Vergangenheit schon immer offen gegenüber dem technologischen Fortschritt gezeigt; das werde auch in Zukunft so sein. Digitale Technologien, neue Züchtungsmethoden und moderne Datenmanagementsysteme eröffneten ein großes Potenzial. Das müsse die Landwirtschaft auch nutzen, wenn sie wettbewerbsfähig bleiben und den vielfältigen gesellschaftlichen Anforderungen gerecht werden wolle.
Angesichts drängender globaler Herausforderungen betonte der Sprecher der AgTech-Plattform des Startup-Verbandes und Landwirt, Benedikt Bösel, die Wichtigkeit einer schnellen Umsetzung wissenschaftlicher Erkenntnisse. Eine gute Möglichkeit dazu böten Startups, sie bräuchten nur ein verlässliches und innovationsfreundliches Umfeld neben der politischen Unterstützung für ihren Erfolg.
Auf die Hürden für die Produktivität neu gegründeter Unternehmen verwies der Gründer eines Start-Ups aus dem Agrarbereich, Dominik Ewald. Produktionsbedingte lange Test- und Entwicklungsphasen stellten besonders große technische und betriebswirtschaftliche Anforderungen. Ein Teil der Lösung könnten Kooperationsbörsen sein. Auch das Netzwerk der berufsständischen Agrarverbände könne dabei helfen, die Produkte schneller auf das Feld zu bringen. Das sei einer der Gründe, warum man mit dem DBV zusammenarbeite.