Wie das Bayerische Landesamt für Statistik mitteilt, zählt die bayerische Landwirtschaft nach endgültigen Ergebnissen des Stichprobenteils der Landwirtschaftszählung 2020 rund 232.600 Arbeitskräfte. Diese arbeiteten in 84.520 landwirtschaftlichen Betrieben Bayerns. Die überwiegende Mehrheit der Arbeitskräfte bilden mit 68,1 % Familienarbeitskräfte. Das entspricht 158.400 Personen. 32.500 Menschen, knapp 14 %, waren als ständige Arbeitskräfte und 41.800 Personen mit einem Anteil von nahe 18 % als Saisonarbeitskräfte zur Überwindung zeitweiser Arbeitsspitzen beschäftigt.
Der Vergleich zur Landwirtschaftszählung 2010 – damals 265.100 Arbeitskräfte – zeigt hier einen Rückgang um 12,3 %. Diese Abnahme begründet sich durch die rückläufige Entwicklung der größten Gruppe „Familienarbeitskräfte“. Mit 158.400 Personen liegt diese 22 % unter dem Niveau der Landwirtschaftszählung 2010. Eine deutliche Zunahme um 38,9 % ist hingegen bei den „ständigen Arbeitskräften“ abzulesen.
43 % der Familien AK mindestens 55 Jahre alt
Laut der Landwirtschaftszählung 2020 arbeiten in der Landwirtschaft 81.400 weibliche Arbeitskräfte. Damit liegt der Frauenanteil mit 35 % etwas niedriger als zehn Jahre zuvor (37,9 %). 90,5 % der Landwirtschaftsbetriebe werden von einem Mann geleitet, 9,5 % von einer Frau.
Der Anteil älterer Arbeitskräfte ab 55 Jahren erhöhte sich indes zwischen den beiden großen Landwirtschaftszählungen deutlich. Er beläuft sich bei „Familienarbeitskräften“ in den Einzelunternehmen auf 43 % (2010: 35%). Auch in der Gruppe der Geschäftsführer der Betriebe steigt der Anteil der ab 55-jährigen Arbeitskräfte zwischen 2010 und 2020 um über 13 %. Die Abnahme der Arbeitskräfteanzahl und Zunahme älterer Personen lässt sich durch den vermehrten Einsatz von arbeitskräftesparenden Techniken und dem allgemeinen demografischen Trend zur Alterung der Bevölkerung erklären.
Weiterführende Informationen zum Thema „Arbeiten auf dem Land“ in Form einer StoryMap finden Sie im gemeinsamen Statistikportal des Bundes und der Länder.