Überschüsse, die zu Preisminderungen führen, dürfen erst gar nicht produziert werden. Das erklärte der BDM-Vorsitzende für den Hochsauerlandkreis, Michael Erves, kürzlich auf der Jahresversammlung in Eslohe. Bessere Erlöse kämen zurzeit nur langsam voran, da auch Angebotsüberschüsse der vergangenen Monate noch abgebaut werden müssten, zitiert die Westfälische Allgemeine Zeitung den Redner. Ebenfalls anwesend war der Bundesvorsitzende Romuald Schaber. Er ging in seinem Referat auf die Situation 2009 ein. Viele Aktionen und Verhandlungen hätten das Jahr geprägt. Diese Unruhe habe nicht nur Öffentlichkeit erzeugt, sondern auch konkrete Reaktionen in der Politik. "Leider nicht immer die richtigen", bedauerte Schaber. Zusätzliche Millionen aus Brüssel belasteten das Steuersäckel und machten im Milchpreis nur einen Cent aus. Kritisch habe er daher auch die Forderungen des DBV bewertet, angesichts leerer Kassen bei der Liberalisierung des Milchmarktes weiter auf Subventionen zu setzen. Das sei realitätsfremd. Zudem richte sich die Milchindustrie schon heute auf eine gelenkte Rohstoffversorgung ein - eine Mengenregulierung die dann ohne Einfluss der Landwirte stattfinden werde, so Schaber. Vom Bauernverband forderten weitere Redner eindeutige Signale und eine stärkere Vertretung kleiner bäuerlicher Betriebe. Ebenso empfanden es die BDM-Mitglieder als unverständlich, warum nicht alle Milchbauern beim Milchbord mitmachen. Dies sei leichtsinnig, so ein Vorstandsmitglied laut der Zeitung.
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