Der bayerische Ministerpräsident Günther Beckstein (CSU) gab heute mittag seinen Rücktritt bekannt und zog damit die Konsequenz aus dem Wahlfiasko vom Wochenende.
Nach einem Bericht von SPIEGEL ONLINE habe Beckstein am Vormittag zunächst mit dem scheidenden CSU-Chef Erwin Huber und dessen designiertem Nachfolger Horst Seehofer sowie mit dem Fraktionsvorsitzenden Georg Schmid in einem Vierergespräch über das weitere Vorgehen beraten. Grund seien zahlreiche Rücktrittsforderungen an die Adresse von Beckstein gewesen.
Die engere CSU-Führung hatte sich eigentlich darauf verständigt, dass Seehofer für die Nachfolge von Huber kandidieren und Beckstein trotz des Debakels bei der Landtagswahl im Amt bleiben soll. Nach Angaben von SPIEGEL ONLINE sei noch offen, ob Seehofer auch das Amt des Ministerpräsidenten übernehme.
Viele Berliner CSU-Bundestagsabgeordnete favorisieren nach Berichten des Bayerischen Rundfunks (BR) Horst Seehofer. Doch der habe in der Münchner CSU-Landtagsfraktion bisher als nicht mehrheitsfähig gegolten. Weiterhin kämen Bayerns Innenminister Joachim Herrmann und Fraktionschef Georg Schmid in Frage, beide hätten nach verbreiteter Einschätzung in der Fraktion derzeit ebenfalls keine Mehrheit hinter sich, so der BR weiter. Zudem habe sich jetzt der bayerische Wissenschaftsminister Thomas Goppel ins Gespräch gebracht, zählt der BR einen weiteren möglichen Kandidaten auf.
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