Der Strukturwandel in der Tierhaltung hat sich beschleunigt. Wie aus dem Situationsbericht des Deutschen Bauernverbandes (DBV) hervorgeht, gilt dies für die Milchvieh- und die Schweinehaltung gleichermaßen. Danach haben im vergangenen Jahr rund 5 Prozent der Milch- und Schweinehalter aufgegeben.
Laut dem Situationsbericht wurden im vergangenen Frühjahr noch 71.300 Milchviehbetriebe gezählt; das waren 4,6 Prozent weniger als vor Jahresfrist. Demgegenüber ist die Zahl der Milchkühe in diesem Zeitraum nur leicht zurückgegangen, nämlich um 0,3 Prozent auf 4,3 Millionen Tiere. In den vergangenen acht Jahren hat sich die Zahl der Milchviehhalter insgesamt um rund 29 Prozent verringert. Die durchschnittliche Bestandsgröße liegt derzeit bei 60 Milchkühen. Rund die Hälfte der Kühe entfällt inzwischen auf Bestände mit 100 und mehr Tieren.
Noch schärfer als bei den Milchviehbetrieben ist zuletzt der Strukturwandel bei den Sauenhaltern verlaufen. Deren Zahl verringerte sich zwischen Mai 2015 und Mai 2016 um 6,3 Prozent auf rund 9.000. Die Zahl der Sauen ging bundesweit insgesamt um 5,2 Prozent zurück. Die Anzahl der Sauen pro Betrieb ist auf durchschnittlich 215 gestiegen. Insgesamt verringerte sich die Zahl der schweinehaltenden Betriebe binnen Jahresfrist um 4,7 Prozent auf etwa 24.500. Der Anteil der Schweine, die in Beständen mit 1.000 und mehr Tieren gehalten werden, liegt bei gut drei Viertel.
DBV-Präsident Joachim Rukwied sprach im Zusammenhang mit den Abnahmeraten von rund 5 Prozent pro Jahr von einem „beginnenden Strukturbruch“. Demgegenüber seien moderate Abnahmeraten von 2 bis 3 Prozent, wie sie in der Vergangenheit für die Landwirtschaft insgesamt festzustellen seien, positiv zu beurteilen, weil sie Chancen für aufstockungswillige Landwirte böten, sagte Rukwied bei der Vorstellung des Situationsberichtes in dieser Woche in Berlin.