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Modellberechnungen

Bericht: Kommissionsstrategien können Treibhausgasemissionen senken

Die Nachhaltigkeitsstrategien der Agrarreform könnten den Ausstoß von Treibhausgasen aus der Landwirtschaft bis 2030 um 28,4 % verringern. Dafür müssten aber die Tierbestände abgestockt werden.

Lesezeit: 3 Minuten

Die Nachhaltigkeitsstrategien der EU-Kommission für die Landwirtschaft können wirklich zu einem spürbaren Rückgang der landwirtschaftlichen Treibhausgasemissionen beitragen. Zu diesem Schluss kommt ein technischer Bericht der Forschungsstelle JRC.

Nach Modellberechnungen der Experten können die Nachhaltigkeitsstrategien den Ausstoß von Treibhausgasen aus der Landwirtschaft bis 2030 um 28,4 % verringern, wenn die GAP nach dem Vorschlag von 2018 reformiert worden wäre. Allerdings wird ein erheblicher Anteil der eingesparten Emissionen nur in Drittstaaten verlagert. Auch verschiedene weitere Faktoren, wie etwa die Verringerung der Lebensmittelverschwendung und des Fleischkonsums sowie der EU-Ökoaktionsplan, fehlen in der Berechnung. Die prognostizierten Auswirkungen sind der Forschungsstelle zufolge somit als „Obergrenze“ zu verstehen und sollen vor allem Bereiche hervorheben, denen besondere Aufmerksamkeit geschenkt werden sollte

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Folgen im Detail

Für die Agrarstruktur prognostizieren die Szenarien des JRC durch die Verringerung des Pflanzenschutzmitteleinsatzes und des Nährstoffüberschusses sowie der Ausweitung des Ökolandbaus und die Förderung von Landschaftselementen spürbare Folgen. Um etwa 3,7 Mio ha oder 2,6 % ausgeweitet werden würde gemäß dem Bericht die landwirtschaftlich genutzte Fläche. Zurückzuführen ist die Flächenerweiterung vorwiegend auf die Ausdehnung von Grünland auf zuvor brachliegende Flächen.

Die Tierzahlen sollen laut dem Bericht durchgehend schrumpfen. Für den Milchkuhbestand etwa wird ein Rückgang von etwas mehr als 10 % prognostiziert, nochmals stärker sollen die Bestände von Rindern, Schweinen und Geflügel abnehmen.

Einen leichten Zuwachs soll die Fläche von Dauerkulturen und Gemüseanbau verzeichnen, die betreffende Produktion allerdings zugleich um mehr als 5 % abnehmen. Verkleinert wird laut dem Bericht auch die mit Getreide und Ölsaaten bestellte Fläche, und zwar um zwischen 5 % und 7 %. Die Erzeugung dieser Kulturen soll zugleich um mehr als 10 % zurückgehen.

Erzeugerpreise steigen

Einschneidende Veränderungen prognostizieren die Modellierungen des JRC auch in ökonomischer Hinsicht, allerdings unterscheiden sich die Auswirkungen zwischen den einzelnen Sektoren sehr stark. Gemäß dem Bericht würden die Einnahmen aller landwirtschaftlichen Betriebe bis 2030 bei Umsetzung der ursprünglichen Kommissionsvorschläge um etwa 5 Mio. € sinken.

Für die Erzeuger von Gemüse und Dauerkulturen werden allerdings Mehreinnahmen von etwa 2,5 Mio. € prognostiziert, bei den Schweinemästern würden es trotz des deutlichen Bestandsabbaus zwischen 5 Mio. € und 10 Mio. € mehr sein.

Die Erzeugerpreise sollen dem Bericht zufolge ausnahmslos steigen; im Durchschnitt wird ein Plus von gut 10 % erwartet. Kaum spürbar soll allerdings der Anstieg bei der Milch ausfallen; zwischen 5 % und 10 % soll es bei Getreide, Ölsaaten sowie Gemüse und Dauerkulturen bergauf gehen. Beim Geflügelfleisch sollen die Erlöse der Mäster um mehr als 15 % zulegen, für Rindfleisch zwischen 20 % und 25 % und für Schweinefleisch sogar um mehr als 40 %.

COPA warnt vor Verlagerung ins Ausland

Die EU-Ausschüsse der Bauernverbände (COPA) und ländlichen Genossenschaften (COGECA) begrüßten den Bericht. Sie sehen sich in ihren Warnungen vor einer Verlagerung der Produktion und damit auch der eingesparten Treibhausgasemissionen bestätigt.

Generalsekretär Pekka Pesonen forderte die EU auf, die Pläne der Handelspolitik an die Vorgaben für den Binnenmarkt anzupassen. Anderenfalls werde lediglich die heimische Agrarproduktion verdrängt und durch Importe ersetzt. Die derzeitige Situation sei für Landwirte und Genossenschaften auf lange Sicht nicht tragbar.

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