Der Bioökonomierat hat die deutsche Politik dazu aufgefordert, sich noch stärker als bisher für die Entwicklung einer nachhaltigen und biobasierten Wirtschaft einzusetzen. „Die jüngste Hiobsbotschaft zum globalen Artensterben hat einmal mehr gezeigt: Wir müssen jetzt gegensteuern und weltweit unser Konsum- und Produktionsverhalten in Einklang mit der Natur bringen“, erklärte der Vorsitzender des Rates, Prof. Joachim von Braun.
Nach seiner Überzeugung bietet die Bioökonomie hierfür wichtige Ansätze und Lösungen. In seinem abschließenden Papier ruft der Bioökonomierat dazu auf, nachhaltige Konsum- und Investitionsentscheidungen durch geeignete Rahmenbedingungen und Anreize zu fördern. Dies sei eine wesentliche Voraussetzung, damit sich Unternehmen mit biobasierten Innovationen in Deutschland etablieren könnten.
Um die Bioökonomie effektiv und effizient voranzubringen, sei es notwendig, Politik kohärent zu gestalten. Die neue Strategie der Bundesregierung zur Bioökonomie sollte dem Rat zufolge ressortübergreifend koordiniert und umgesetzt werden. Als Vorbild wird die Steuerung der Hightech-Strategie angesehen. Laut von Braun muss es künftig darum gehen, die erreichten Fortschritte und Erkenntnisse in der Bioökonomie in der Gesellschaft und Wirtschaft, insbesondere in der Industrie, umzusetzen.
Wandel gemeinsam gestalten
Der Rat betont die Beiträge der Bioökonomie zur globalen Ernährungssicherung, zum Klima-, Arten- und Umweltschutz sowie zu einer höheren Lebensqualität. Intensiver als bisher müssten diese Beiträge in die nationalen Agenden zum Klimaschutz und zur Nachhaltigkeit eingebunden werden. Schließlich müsse die Politik Verantwortung übernehmen und Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft dafür gewinnen, den Wandel gemeinsam zu gestalten.
Konkret erfordere der Wandel einen Umsetzungsplan für die neue Strategie, ferner eine Plattform, die die wichtigsten Bioökonomieakteure und -maßnahmen in Deutschland miteinander vernetze, ein neues wissenschaftliches Beratungsgremium aus unabhängigen Experten sowie ein Dachkonzept für den gesellschaftlichen Dialog und die Teilhabe der Bevölkerung.