Da die Politik bisher noch nicht auf die Proteste der Milchbäuerinnen reagiert hat, geht die Übernachtungsaktion in Berlin weiter. Das hat der BDM jetzt erklärt. Die Milcherzeugerinnen seien fest entschlossen, auch weiterhin auszuharren, damit ihre Forderung nach einem Milchkrisengipfel unter Leitung von Bundeskanzlerin Merkel endlich Gehör findet. "Wenn sich die Situation nicht ändert, werden nicht nur 30 % der deutschen Milchbauern \- und somit annähernd 30 000 Höfe - noch in diesem Jahr aufgeben müssen. Vielmehr werden auch große Teile der vor- und nachgelagerten Branchen in diesen Strudel gerissen. Mehrere tausend neue Arbeitslose werden die Folge sein", argumentieren die Frauen. Die Milchbäuerinnen werfen der Politik vor, die Krise der Milchpreise sehenden Auges in Kauf zu nehmen und im Grundsatz nichts daran ändern zu wollen. Sie hätten laut einer Verbandsmitteilung wenig Verständnis dafür, dass die Milchproduktion mutwillig zugrunde gerichtet wird, weil das ein politischer Plan auf EU-Ebene so vorsehe. "In einer Zeit, in der Millionen Arbeitsplätze gefährdet sind, leistet man sich das planvolle Vernichten von weiteren tausenden Arbeitsplätzen \- ohne wirtschaftlichen Zwang, nur nach Plan", so der BDM. Die Strukturbereinigung bezeichnet der Verband als "bequeme und ideologische Lüge auf Kosten der Milcherzeuger". Wenn aufgrund von Fehlentscheidungen nicht nur vermeintlich "unrentable" Betriebe aufgeben müssten, sondern wissentlich und sehenden Auges eine ganze Branche vernichtet würden, habe dies mit natürlichen Marktmechanismen nichts mehr zu tun.
Hintergrund: Milchbäuerinnen gehen auf die Straße (12.5.09)