Das Bundeslandwirtschaftsministerium (BMEL) hat das eigentlich für heute geplante Treffen mit dem Handel und den Erzeugern zu Schwerpunkthemen der Lebensmittelkette abgesagt. Es sollte ein Anschlusstermin zum Handelsgipfel im Bundeskanzleramt am 3. Februar 2020 sein. Grund sind wie bei so vielen Veranstaltungen derzeit die Vorsichtsmaßnahmen gegen die Ausbreitung des Coronavirus.
Einen neuen Zeitpunkt für das Treffen hat das BMEL noch nicht aufgesetzt. Es werde aber natürlich einen weiteren Austausch geben, sagte eine BMEL-Sprecherin gegenüber top agrar.
Beim Handelsgipfel im Kanzleramt hatte Bundeskanzlerin Angela Merkel betont, dass die Umsetzung der EU-Richtlinie über unlautere Handelspraktiken in der Lebensmittelkette in Deutschland bis Ende 2020 kommen solle. Es sollten sich auch eine Reihe an Treffen mit Landwirtschaft und Handel für mehr Wertschätzung der landwirtschaftlichen Produktion anschließen.
Das Bundeslandwirtschaftsministerium (BMEL) will die europäische Richtlinie gegen unlauteren Wettbewerb bei Lebensmitteln (UTP-Richtlinie) mit 10 Verboten in Deutschland umsetzen. Dazu zählen ein Verbot darüber, dass der Käufer Bestellungen von verderblichen Lebensmitteln kurzfristig storniert und eins darüber, dass Händler einseitig die Lieferbedingungen, Qualitätsstandards und Zahlungsbedingungen ändern. Auch soll künftig nicht mehr später als dreißig Tage für verderbliche Lebensmittel gezahlt werden dürfen.
Außerdem will das BMEL eine Meldestelle für unlautere Handelspraktiken und Dumpingpreise einrichten. Dort sollen Erzeuger konkrete Beispiele unlauterer Handelspraktiken aus der Praxis und auffällige Dumpingpreise melden können. Diese Informationen sollen dann - gegebenenfalls anonymisiert - an die betroffenen Handelsketten weitergegeben werden.
Verabredet hatte die Bundesregierung mit dem Handel außerdem, dass dieser sich für eine Stärkung regionaler Konzepte einsetzt und sich an einer Kommunikationsallianz von Erzeugern und Handel zur Wertigkeit von Lebensmitteln beteiligt.