Die Brandenburger Landesregierung wagt einen neuen Vorstoß zum Erhalt und zur Schaffung von Alleen. Mit EU-Prämien will diese Landwirten die Bereitstellung von Flächen für die Bäume schmackhaft machen.
Nach jahrelangem Kahlschlag soll es in Brandenburg künftig wieder mehr Alleen geben. Die Landesregierung will das Pflanzen von Alleebäumen mit EU-Hilfe erleichtern. Eine entsprechende Vereinbarung stellten am Freitag die Ministerien für Infrastruktur und Umwelt in Oberkrämer (Oberhavel) vor. Danach sollen Landwirte EU-Prämien bekommen, wenn sie Land für Alleebäume zur Verfügung stellen, berichtet die Deutsche Presseagentur (dpa). Zuvor waren solche Flächen von Prämien ausgeschlossen, weil sie nicht als landwirtschaftlich genutzte Grundstücke gelten, hieß es.
Die Umweltschutzorganisation BUND kritisierte die geringe Nachpflanzung von Alleebäumen. Im vergangenen Jahr habe die Landesregierung ihr selbst gestecktes Ziel nicht erreicht und lediglich 2833 Bäume gepflanzt, hieß es. Das entspricht etwa 17,6 Alleekilometern. 2007 war in einem Alleen-Konzept festgelegt worden, dass jährlich 30 Kilometer nachgepflanzt werden sollen. Als Ursache gibt der BUND den geforderten Sicherheitsabstand von 4,5 Metern zur Fahrbahn an, der Unfälle verhindern soll.
Die Landesregierung hatte in der Vergangenheit Schwierigkeiten, an genügend Flächen zu kommen. Der Sicherheitsabstand führe dazu, dass der Flächenverbrauch hoch sei, sagte der Sprecher des Infrastrukturministeriums, Steffen Streu der dpa. „Das ist Ackerland, das den Bauern verloren geht.“ Die Landwirte seien mit dem Verkauf zurückhaltend gewesen. Der Clou an der jetzigen Vereinbarung sei, dass die Bauern nun in Besitz des Landes bleiben würden. Der BUND und die Grünen-Fraktion im Landtag in Potsdam kritisierten Regelung. Sie forderten vom Verkehrsministerium eigene Mittel für Maßnahme bereit zu stellen und dafür nicht das EU-Geld aufzuwenden, welches auch an anderer Stelle nötig sei.