Die Bundesregierung ist gegen eine schrittweise Absenkung der Superabgabe zur Vorbereitung der Betriebe auf das Auslaufen der Milchquotenregelung im Jahr 2015. Agrarstaatssekretär Gerd Müller begründete das auf dem DBV-Fachforum Milch vergangene Woche in Berlin mit dem dann zu erwartenden Preisdruck auf dem Milchmarkt. "Wir sollten alles unterlassen, was der derzeitigen Stabilisierung auf dem Milchmarkt zuwiderläuft", sagte Müller. Er verwies zudem auf den erneuten Rückgang der Quotenpreise. Mit einem Preis von 7 Cent/kg beim letzten Börsentermin werde die angestrebte sanfte Landung nach dem Ende der Milchquote erreicht.
DBV-Vizepräsident Udo Folgart rief die Milcherzeuger dazu auf, sich künftig verstärkt in den Absatz und die Vermarktung der Milch einzubringen. Gleichzeitig erteilte er verpflichtenden Vorgaben für die Gestaltung des künftigen Verhältnisses zwischen Milcherzeugern und Molkereien eine Absage, weil sie die unternehmerische Handlungsfreiheit einschränkten. Ablehnend äußerte sich Folgart auch zu einer von der "High level group Milch" vorgeschlagenen freiwilligen Quotenstilllegung bei künftigen Marktstörungen. Eine solche Maßnahme sei angesichts des anstehenden Quotenausstiegs "systemfremd und kontraproduktiv". Zudem komme sie in der Regel zu spät. Demgegenüber bekräftigte Folgart die Forderung nach Einführung einer steuerneutralen Risikoausgleichsrücklage. Sie könne gerade Milcherzeugern helfen, Preis- und Umsatztäler eigenverantwortlich abzupuffern.
Dr. Rudolf Mögele von der Generaldirektion Landwirtschaft und Ländliche Entwicklung der EU-Kommission verwies auf die erweiterten Handlungsspielräume der Milchbauern nach Auslaufen der Quotenregelung.
Mehr dazu: Wachstumschancen beim Export von Molkereierzeugnissen (26.1.2011) Folgart: "Milchbauern müssen selbst was tun" (24.1.2011)