Die CDU macht in ihren Beschluss zum Klimabeschlüssen vom Montag die Tür für eine CO2-Vergütung für Waldbesitzer auf. „Wir wollen die Einführung einer CO2-Bindungsprämie für alle Waldbesitzer prüfen, um die Klimafunktion des Waldes angemessen zu vergüten“, heißt es wörtlich im Beschlusspapier des Parteivorstandes vom Montag. Außerdem plädiert die CDU dafür, Anreize für die Anpflanzung und Bewirtschaftung von Wäldern setzen. Die Forstwirtschaft und ihre Verbände hatten über den Sommer immer wieder vorgebracht, dass sie die CO2-Speicherleistung der Wälder honoriert bekommen wollen, um damit die Auswirkungen des Klimawandels auf die Wälder zu bezahlen.
Die Aufforstung der CDU beim Klimaschutz
Die Forstsprache hat es der Union bei ihren Überlegungen, wie Deutschland die Klimaziele erreichen könnte, angetan. „Dieser Beschluss ist die Aufforstung der CDU“, hatte der stellvertretende Vorsitzende der CDU/CSU-Fraktion Andreas Jung am Montag bei der Vorstellung des Klimakonzeptes gesagt. Das Konzept enthält Dutzende einzelner Maßnahmen für alle Sektoren Verkehr, Industrie, Energie, Gebäude sowie Land- und Forstwirtschaft. Jung sprach daher von einem "Mischwald", der "ja bekanntermaßen am nachhaltigsten" sei.
Nationales Waldprogramm ab 2020
Für den Wald schlägt die CDU außerdem ein „Nationalen Waldprogramm für Wiederbewaldung, Schädlingsmonitoring und Waldbrandbekämpfung“ vor. Das Programm soll ab 2020 aufgesetzt und aus dem Energie- und Klimafonds finanziert werden. Zur Höhe der Mittel für den Energie- und Klimafonds gibt die CDU keine Angaben.
Mischwälder mit trockenheitstoleranten heimischen Baumarten
Der natürlichen Waldverjüngung gibt die CDU in ihrem Klimakonzept den Vorrang vor künstlicher Wiederbewaldung. „Es geht vor allem um den Aufbau von vielfältig gestalteten Laub- und Nadelbaumwäldern, anpassungsfähigen und produktiven Wirtschaftswäldern“, schreibt die CDU. Dabei sollen klimastabile und trockenheitstolerante heimische Baumarten zum Einsatz kommen. Außerdem will die CDU die Verwendung von Holz stärker fördern. „Das Bauen mit Holz als Ressource ist im Rahmen einer konsequent naturnahen Waldbewirtschaftung ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz“, heißt es im Klimakonzept.
Klimakabinett soll Maßnahmen festzurren
Der Parteivorstand der CDU hat sich am Montag auf ein Maßnahmenpaket zum Klimaschutz geeinigt. Die Positionierung werde Eingang in den Beschluss des Klimakabinetts am kommenden Freitag finden, kündigte der CDU-Generalsekretär Paul Ziemiak an. Er zeigte sich davon überzeugt, dass es gelingen werde, sich damit am Freitag mit dem Koalitionspartner SPD auf gemeinsame Klimaschutzmaßnahmen für alle Sektoren zu einigen.