Auf völliges Unverständnis bei der CSU sind die heftigen Angriffe von DBV-Präsident Gerd Sonnleitner gestoßen. Die Partei stellte laut Süddeutscher Zeitung klar, dass nicht der Bauernverband, sondern Ministerpräsident Horst Seehofer das 750-Millionen-Programm für die Landwirte im Koalitionsvertrag zustande gebracht habe. Man habe daher eher ein "Dankeschön" von Sonnleitner erwartet, sagte der Chef des CSU-Agrarausschusses Albert Füracker. Im Bauernverband selbst ist die Zustimmung zu Sonnleitners Kritik groß. "Endlich hat er Klartext geredet", sagt ein Kreisobmann, "das tut gut, denn nun ist klar, was Sache ist." Der Bauernpräsident hatte Seehofer im SZ-Gespräch vorgeworfen, den Bauern vorzugaukeln, dass die Politik nach wie vor die Preise für Agrarprodukte steuern könne. Dabei sei es eine unwiderrufliche Tatsache, dass sich die EU aus der Regulierung der Agrarmärkte und damit auch des Milchmarktes zurückziehe. Aber die bayerischen Agrarminister hätten sich in der EU-Politik nie ausgekannt, sagte Sonnleitner, "und ob sie sich einmal auskennen werden, weiß ich nicht". Als "nicht besonders zukunftsträchtig" bezeichnet hingegen Albert Füracker die Konzepte des DBV. So wie das Ende der Marktsteuerung in der EU beschlossene Sache ist, so laufen auch die Marktintervention und die Exporterstattungen, die der Bauernverband als Sicherheitsnetz propagiert, in wenigen Jahren endgültig aus, zitiert die Zeitung den Landtagsabgeordneten. Und für die Zeit danach habe Sonnleitner kein Konzept.

Hintergrund: Sonnleitner redet Klartext (3.12.09)