Deutliche Unterschiede weisen die Zweitstimmenergebnisse der Parteien bei der Bundestagswahl in Abhängigkeit von der Ländlichkeit der Gemeinden und Kreise auf. Das geht aus einer Analyse des Thünen-Instituts für Ländliche Räume hervor, die in der vergangenen Woche veröffentlicht wurde.
Demnach zeigt sich vor allem bei den Grünen auf der Gemeindeebene ein ausgeprägter Zusammenhang zwischen dem Grad der Ländlichkeit und dem Stimmenanteil. Für die Partei gilt dabei allgemein, je ländlicher eine Gemeinde, desto geringer ihr Stimmenanteil.
Umgekehrt stellt sich das Bild für die AfD dar, zumindest im Hinblick auf Ostdeutschland. Dort liegt der Stimmenanteil der AfD umso höher, je ländlicher eine Gemeinde ist. Allerdings gilt das nur bis zu einem bestimmten Maß an Ländlichkeit.
Auf Ebene der Kreisregionen schneiden CDU/CSU, AfD und sonstige Parteien in eher ländlichen sowie sehr ländlichen Regionen spürbar besser ab als in nicht-ländlichen Räumen. Bei der Union reicht die Bandbreite von 29,1 % in sehr ländlichen Räumen Westdeutschlands bis 15,3 % in nicht-ländlichen Räumen in Ostdeutschland.
Relativ ausgeglichen je nach Regionstyp sind die Stimmenergebnisse von SPD und FDP ausgefallen. Die SPD hat auf Gemeindeebene in ländlichen Regionen über alle Abstufungen hinweg Wähleranteile von deutlich über 20 % gewonnen. Leicht überdurchschnittliche Ergebnisse erzielte die SPD in den nicht- sowie kaum ländlichen Gemeinden.
Die FDP schnitt laut der Thünen-Studie vor allem in Westdeutschland in den Gemeinden mit hoher Ländlichkeit etwas besser ab als in den nicht- oder kaum ländlichen Gemeinden.