Der Deutschen Bauernverband (DBV) will gesellschaftliche Anliegen in der Reform der EU-Agrarpolitik (GAP) mit aufgegriffen sehen. Dabei dürfe aber der eigentliche Auftrag aber nicht aus den Augen verloren werden. Das fordert DBV-Generalsekretär Bernhard Krüsken.
„Die Gemeinsame Agrarpolitik muss auch nach 2020 eine flächendeckende, multifunktionale Landwirtschaft gewährleisten, die ländlichen Räume und die Landwirtschaft wirtschaftlich stabilisieren und in ihrer Wettbewerbsfähigkeit stärken. Neue Herausforderungen wie Öko-Effizienz, Klimawandel, Risikomanagement und zunehmende Marktvolatilitäten sowie gesellschaftliche Anliegen müssen aufgegriffen werden, ohne den eigentlichen Auftrag der EU-Agrarpolitik aus dem Auge zu verlieren.“ Diese Perspektive zur Reform der EU-Agrarpolitik umriss der Generalsekretär des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Bernhard Krüsken, auf der Landwirtschaftstagung 2017 der Evangelischen Akademie Loccum in dieser Woche.
Die bisherigen Ziele, eine produktive Landwirtschaft und die Sicherung der Einkommen der Bauernfamilien dürften nicht ad acta gelegt werden, sondern hätten weiterhin Bestand. Für die landwirtschaftlichen Betriebe wie auch für die Wirtschaftskraft der ländlichen Regionen sei es wichtig, dass über die EU-Agrarpolitik auch mögliche Wettbewerbsverzerrungen in den offenen Agrarmärkten vermieden bzw. ausgeglichen würden.
„Wirtschaftliche Entwicklung setzt die richtigen politischen Rahmenbedingungen voraus. Deshalb sind die Beibehaltung eines unteren Sicherheitsnetzes, neue Instrumente zum Risikomanagement angesichts der volatilen Märkte und die Förderung von Investitionen, Forschung und Innovationen genauso wichtig wie eine Anreizkomponente für Agrarumweltmaßnahmen“, betonte Krüsken.
Zudem werde der Bauernverband in den Diskussionen über die Reform der EU-Agrarpolitik mehr Konsistenz und Einheitlichkeit bei den Politikmaßnahmen der 2. Säule sowie den konsequenten Abbau administrativer und bürokratischer Belastungen für Betriebe und Behörden einfordern.