Nachdem die "High Level Group Milch" einen ersten Entwurf ihres Berichtes veröffentlicht hat, hat der DBV eine erste Bilanz gezogen. Grundsätzlich sei er mit dem Entwurf zufrieden, weil sich die Gruppe ernsthaft und facettenreich mit den Problemen der Milchbauern und des gesamten Milchsektors in Europa befasst habe. Leider nur würden die unterschiedlichen Meinungen der Mitgliedsstaaten wenige konkrete Vorschläge oder Maßnahmen zulassen. Das sei eine Schwäche des Berichts. In dem Bereich Vertragsgestaltung zwischen Milchbauern und Molkerei sieht sich der DBV in seinen Forderungen bestätigt. Die Experten würden in ihrem Papier vorschlagen, dass in schriftlichen Verträgen neben der Menge auch die Preise mit fixiert werden können. Entschieden spricht sich der DBV aber gegen eine verpflichtende Anwendung von Musterverträgen aus. In Bezug auf die Stärkung von Erzeugerorganisationen zur Verbesserung der Verhandlungsmacht weist der Verband darauf hin, dass das deutsche Marktstrukturgesetz ausreichend rechtliche Möglichkeiten bietet, die es in anderen EU-Mitgliedstaaten so nicht gibt. Ein richtiger Ansatz ist nach Ansicht des DBV auch die Empfehlung der Expertengruppe, Sicherheitsnetze zur Stabilisierung der Erzeugerpreise und Sicherung der Einkommen beizubehalten. So haben sich während der Krise am Milchmarkt die aus Sicht des DBV unverzichtbaren agrarpolitischen Instrumente bewährt. Bei dem Prüfauftrag zur Einrichtung von Branchenorganisationen warte der Bauernverband nun auf konkrete Vorschläge.
Das steht in dem Papier: Mehr Einfluss für Milch-Erzeugergemeinschaften empfohlen (25.5.2010)