Der bisherige Präsident vom Bauernbund Sachsen-Anhalt (BBS), Jochen Dettmer, hat sein Amt niedergelegt. Der 59-Jährige begründete seinen Rückzug zum Jahresende 2019 vor allem mit dem notwendigen Generationswechsel im Bauernbund sowie einer hohen Arbeitsbelastung durch den Aufbau einer Direktvermarktung auf seinem Betrieb und seiner Tätigkeit als Vorstandssprecher von Neuland.
In dieser Funktion arbeitet Dettmer auch in dem vom früheren Bundeslandwirtschaftsminister Jochen Borchert geleiteten Kompetenznetzwerk für Nutztierhaltung mit.
Dettmer ließ zudem Differenzen mit seinem Amtsvorgänger Kurt-Henning Klamroth erkennen. Dessen Nachfolge hatte er im Herbst 2017 angetreten. Nach zwei Jahren sollte er Klamroth gemäß Absprache auch in seiner Funktion als Präsident des Deutschen Bauernbundes (DBB) folgen. Dazu war es jedoch nicht gekommen.
Anlässlich seines Abschieds appellierte Dettmer an die künftige Verbandsspitze, weiter parteipolitisch unabhängig zu agieren, Entscheidungen auf wissenschaftlicher Grundlage zu treffen und „nicht auf Populisten und Fake-News hereinzufallen“. Er spielte damit unter anderem auf ein Interview Klamroths in der als AfD-nah geltenden Wochenzeitung „Junge Freiheit“ an, in dem dieser scharfe Kritik an der gegenwärtigen Agrarpolitik übt und Umwelt- sowie Naturschutzregelungen pauschal in Frage stellt.
Dettmer kündigte an, er werde sich weiterhin einsetzen für eine bäuerliche Landwirtschaft „mit einem weltoffenen, heimatverbundenen und liberalen Weltbild, welches auf Dialog und nicht auf Abgrenzung setzt“. Das Präsidentenamt beim Bauernbund Sachsen-Anhalt wird übergangsweise vom bisherigen Stellvertreter Dettmers, Bernd Schwalenberg, ausgeübt. Ende Februar soll ein Verbandstag über die Nachfolge entscheiden.