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Deutsche Schweinehaltung weltweit top, aber mit neuen Problemen

"Ich gehe davon aus, dass wir 2011 die Marke von 60 Mio. geschlachteten Schweinen in Deutschland erreichen werden", prophezeite DBV-Vizepräsident Franz-Josef Möllers am Donnerstag auf den Agrarunternehmertagen in Münster. Möglich werde dies durch das Unternehmertum der Landwirte. "Wir brauchen keine romantischen Bilder der 40er und 50er Jahre.

Lesezeit: 3 Minuten

"Ich gehe davon aus, dass wir 2011 die Marke von 60 Mio. geschlachteten Schweinen in Deutschland erreichen werden", prophezeite DBV-Vizepräsident Franz-Josef Möllers am Donnerstag auf den Agrarunternehmertagen in Münster. Möglich werde dies durch das Unternehmertum der Landwirte. "Wir brauchen keine romantischen Bilder der 40er und 50er Jahre. Gegenüber der Öffentlichkeit müssen wir das Wachstum der Schweinebranche sauber begründen", forderte er und kündigte eine Branchenkommunikation an, über die der Bauernverband nächste Woche gemeinsam mit dem ZDS und der ISN beraten werde.


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Diese Erfolgsgeschichte gibt es nur bei uns


Über die Chancen und Risiken der Schweinehaltung referierte anschließend Dr. Bernhard Schlindwein vom WLV. Anhand von Diagrammen verdeutlichte er zunächst die Erfolgsgeschichte der deutschen Schweinehaltung, die es so nur bei uns gebe. "Seit Ende der 90er Jahre steigen die Schweineschlachtungen ohne Abbruch." 2010 waren es 58,3 Mio. Tiere. "Wo immer schon viele Schweine gehalten wurden, sind es heute noch mehr. Wo wenig waren, sind es weniger geworden", beschreibt Schlindwein die Strukturen und will damit sagen, dass Norddeutschland aufstockt und der Süden abstockt.



Dass Deutschland heute weit über der Selbstversorgung bei Schweinefleisch liegt, ist seiner Meinung nach mit den optimalen Bedingungen hierzulande zu begründen. "Schauen Sie nach Holland: Dort ist die N-Düngung schärfer begrenzt und Sie müssen Quoten pro Mastplatz und Gülleanfall kaufen." Dank dieser Bedingungen könne Deutschland sehr wettbewerbsfähig exportieren. 65 % des Schweinefleisches bleibt laut seiner Statistik im Land, 25 % gehen in die EU-Länder und 10 % auf den Wektmarkt. Wichtigster Drittlandsmarkt sei dabei Russland. Man arbeite aber auch intensiv daran, die Anteile in Brasilien oder Japan zu steigern. Wie man die Schweinehaltung vor den neuen Risiken schützen könnte, zeigte Schlindwein anschließend anhand einer Auflistung:


Exportbarrieren beseitigen Exporterstattungen, fallen aber spätestens 2015 Abbau von Einfuhrbeschränkungen Qualitätssicherung Steuerliche Risikoausgleichsrücklage Erhalt der Direktzahlungen GVO-Politik (Nulltoleranz, Zulassungsverfahren) Akzeptable Rahmenbedingungen QS-System: "Ohne QS gebe es diesen Erfolg nicht"


Als Herausforderungen für die Schweinehalter nannte Schlindwein:


BImSchG/BImSchV TA-Lärm TA-Luft/GIRL Stickstoff-Leitfaden Bioaerosol-Richtlinie Artenschutz Naturschutz


Aber auch der Tierschutz wird seiner Meinung nach an Einfluss gewinnen, speziell die Themen Ferkelkastration und Kopieren von Schwänzen. NRW habe bereits angekündigt, letzteres zu verbieten. Die Bauern müssten dann halt die Haltungsbedingungen anpassen, will Schlindwein aus dem Ministerium gehört haben.


Schweinehalter haben gutes Geld verdient



Stefan Leuer von der Landwirtschaftskammer ergänzte in seinem Vortag die Liste der Herausforderungen:


Vermarktung: Klassifizierungsänderungen und neue Masken im Sommer 2011 Produktionskosten: Schwankende Futter- und Stallbaukosten Arbeitsteilung: Mitarbeiter Betriebsentwicklung: Genehmigungsrecht, gesellschaftliche Akzeptanz Konkurrenzdruck: Kampf um Fläche Umwelt: CO2-Bilanz, Stickstoffeinträge Tierschutz


Sein Fazit lautet: Die Schweinehalter haben richtig gutes Geld verdient, verzeichnen eine positive Entwicklung der biologischen Leistung, konnten Rücklagen für Investitionen bilden und benötigen aufgrund der gewachsenen Betriebe deutlich größere Ferkelpartien. Leuer ist überzeugt, dass die Herausforderungen noch zunehmen werden.


Weitere Vorträge auf den Unternehmertagen: "Biogasanlagen müssen effizienter werden" (11.2.2011)

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