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Deutscher Lieferstreik wird ausgesetzt!

"Ich fordere sie auf, ab heute Abend wieder Milch zu liefern". Das sagte der BDM-Vorsitzende Romuald Schaber heute bei der Großkundgebung in Berlin. Der Milchlieferboykott wird ausgesetzt, bestätigte auch Hans Foldenauer vom BDM gegenüber top agrar-Online.

Lesezeit: 4 Minuten

Die Verhandlungen würden derzeit so gut laufen und die Unterstützung seitens des DBV sei so gut, dass der Verband diesen Schritt gehen könne, so Foldenauer. Allerdings handele es sich bei den gestern erreichten Abschlüssen lediglich um einen Etappensieg, "nicht mehr und nicht weniger". Die Gespräche mit den anderen großen Handelsketten würden noch andauern. Daher werde der Streik auch nur ausgesetzt. "In Gesprächen mit den Landwirten zeigt sich, das immer noch eine enorme Bereitschaft da ist, weiterzukämpfen", so der BDM-Sprecher heute. Der LEH bewege sich, die Anzeichen für eine Besserung seien da.


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Bei der heutigen Kundgebung, bei der auch Milchviehhalter aus den Nachbarländern zu Wort kamen, demonstrierten nochmals rund 7 000 Milchbauern für einen fairen Milchpreis. Ein Teil von ihnen sei laut Pressemeldungen mit 250 Traktoren aus dem ganzen Bundesgebiet in die Hauptstadt gekommen. Es gebe eine unglaubliche Solidarität, wird Schaber zitiert. "Nach dem Milchstreik ist nichts mehr wie vorher".


Die Gegner im Kampf um gerechte Milchpreise seien nicht diejenigen Bauern, die sich nicht am Boykott beteiligt hätten, erklärte Schaber laut Agenturberichten. Er appellierte an die Landwirte, wieder fair miteinander umzugehen, damit wieder Friede in den Dörfern einziehe. Ohne die Bauernverbände konkret zu nennen, äußerte sich Schaber kritisch zu den "Ehrenämtern". Hier müsse mit "fairen und legalen Mitteln" für Veränderungen gesorgt werden. Abschließend dankte Schaber den Verbrauchern für ihr Verständnis.


Milk Board verkündet europaweites Aussetzen des Boykotts


Das Europäische Milk Board hat unterdessen verkündet, dass die Aussetzung des Boykotts europaweit gilt. Damit die Verhandlungen mit der Milchindustrie und dann auch mit der Politik in Ruhe geführt werden können, hätten sich die europäischen Milcherzeuger entschieden, in Vorleistung zu gehen und den Lieferstopp einzustellen, erklärte Schaber im Namen des EMB. Sieta van Keimpema, EMB-Vizepräsidentin zeigte sich in Berlin über die Einigkeit erfreut. Die Milchbauern könnten nur durch eine entsprechende Bündelung eine neue Position erreichen. Die Ergebnisse der letzten Tage hätten gezeigt, dass diese Bündelung gelungen sei, so van Keimpema. Mengensteuerung und Außenschutz seien wichtige Voraussetzungen.


Stellungnahme des BDM



Originaltext der anschließenden Pressemitteilung vom Abend: Mit den Worten "Ab sofort wird nichts mehr sein wie es war. Wir Milchbauern sind endlich auf Augenhöhe angelangt. Aber es wird auch Zeit zur Normalität zurückzukehren. Ich fordere dazu auf, den Milchlieferstopp einzustellen und ab heute wieder Milch zu liefern", beendete Romuald Schaber, Vorstandsvorsitzender des BDM, unter frenetischem Jubel heute gegen 16 Uhr den Lieferstopp. Mit dem Lieferstopp sei erreicht worden, dass der Lebensmitteleinzelhandel die Preise wieder anhebe. Es gebe so gut wie keine Kette, die nicht schon zugesagt habe, die Preise anzuheben. In diesem Zusammenhang könne das wertvolle Lebensmittel Milch nicht länger den Verbrauchern vorenthalten werden. Daran, dass die "Milchpreisoffensive 2008" dennoch weitergeht, ließ Schaber keinen Zweifel: "Wenn die Gegenseite versucht, uns in den Verhandlungen "aufs Kreuz zu legen", dann sind wir wieder da. Dann wird der Lieferstopp nur ausgesetzt und beim nächsten Mal sind dann nicht mehr nur 60 bis 70 % der Milcherzeuger dabei, sondern unter Umständen 90% und mehr." Besonders überwältigt zeigten sich auch die Redner aus dem europäischen Ausland von der unglaublichen Solidarität und Entschlossenheit der Milcherzeuger. Man war sich einig, dass sich sehr viel verändert hat in der kurzen Zeit des Lieferstopps. Schaber zeigte sich überzeugt davon, dass der Lieferstopp ein absolutes Muss war und genau zum richtigen Zeitpunkt erfolgt sei. Er räumte jedoch auch Fehleinschätzungen ein: "Wir haben falsch eingeschätzt, wie erfinderisch die Molkereien sind, wenn es gegen die Bauern geht. Die Molkereien haben in dieser Situation ihr wahres Gesicht gezeigt." Seine Botschaft an die Molkereien: "Wir sind da und werden nicht weichen." Es seien nun weitere Gespräche angesetzt und es sei davon auszugehen, dass die Gegenseite jetzt zu ernsthaften Verhandlungen bereit sei." Schabers Dank richtete sich auch an den Bauernverband, ohne dessen Verbindungen zum Lebensmitteleinzelhandel diese Preisanhebungen des Handels nicht so schnell hätten erreicht werden können, betonte jedoch gleichzeitig, dass es vor allem der Ausdauer und dem Mut der Milcherzeuger zu verdanken sei, dass dieser Erfolg erreicht werden konnte.



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