Wie jedes Jahr ist auch 2014 wieder ist die so genannte Teermafia unterwegs. Hierbei handelt es sich um Bauarbeiter irischer und britischer Herkunft, die an der Haustür eine schnelle Teerreparatur versprechen. Das Angebot: 30 € pro Quadratmeter.
Als Geschichte tischen sie den Grundeigentümern auf, sie hätten in der Nähe die Dorfstraße im Auftrag der Gemeinde geteert und hätten jetzt noch Material übrig, das sie günstig und unter Wert verbauen wollen.
So bedrängt, lassen sich leider immer noch viele Bürger auf das vermeintliche Schnäppchen ein. Steht nach der meist stümperhaften Ausbesserung die Zahlung an, wird es ungemütlich. Anders als vereinbart gehen die Beträge dann meist in die tausende. Gezahlt werden muss sofort in bar. Dabei werden die Anwohner durch eine sehr aggressive Stimmung seitens der Teerkolonne eingeschüchtert und z.B. gedrängt, zum nächsten Geldautomaten zu fahren. Eine Rechnung oder transparente Auflistung der Arbeiten gibt es nicht.
In den letzten Jahren konnte die herbeigerufene Polizei zwar einige Kolonnen stellen. Allerdings kann die Polizei wenig gegen die Drücker ausrichten und nur Platzverbote aussprechen. Eine Straftat liegt erst vor, wenn die Kolonne nachweislich keine Rechnung ausgestellt hat. Dann sind sie wegen Steuerhinterziehung zu belangen. Die Polizei zeigt auf der anderen Seite aber auch wenig Verständnis für die Auftraggeber: "Es gibt leider immer noch zuviele Bürger, die die Dollarzeichen in den Augen haben", ärgert sich ein Beamter. Viele bekommen zudem später die Quittung, wenn sie den Teer aufgrund grober Qualitätsmängel aufreißen müssen.
Bislang lassen sich die Iren von den Kontrollen zumindest wenig abschrecken. Wie top agrar-Online berichtet wurde, suchten die Trupps mit den markanten Landrovern auch in dieser Woche wieder mehrmals hintereinander Höfe auf. Werden sie des Platzes verwiesen oder mit Zeitungsberichten konfrontiert, drohen sie laut schimpfend selbst die Polizei zu rufen.