Von den globalen menschengemachten Treibhausgasemissionen stammt mehr als ein Drittel aus den Ernährungssystemen. Das geht aus einer aktuellen Studie hervor, an der auch Wissenschaftler der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) beteiligt waren.
Wie die FAO berichtet, wurden 2015 entlang der Wertschöpfungsketten etwa durch Agrarproduktion, Landnutzungsänderungen oder Verpackungen weltweit insgesamt geschätzte 18 Mrd. t CO2-Äquivalente freigesetzt; das entsprach einem Anteil von 34 % an den gesamten Treibhausgasemissionen.
An erster Stelle unter den Ländern stand laut FAO China, gefolgt von Indonesien und den Vereinigten Staaten. Auch in Brasilien, der Europäischen Union und Indien wurden der Studie zufolge besonders viele CO2-Äquivalente in Verbindung mit den Ernährungssystemen freigesetzt.
Grundsätzlich seien etwa zwei Drittel der betreffenden Emissionen auf die Landwirtschaft und Landnutzung zurückzuführen. An den freigesetzten CO2-Äquivalenten habe Methan einen Anteil von 35 %, der vorwiegend auf die Tierhaltung und den Reisanbau zurückzuführen sei.
Lebensmittelproduktion immer energieintensiver
Nach Angaben der FAO zeigt die Studie, dass die globalen Ernährungssysteme immer energieintensiver werden. In einigen Entwicklungsländern stiegen die Emissionen durch Handel, Verpackungen, Transport und Verarbeitung rapide an, während in den Industrieländern immer mehr fluorierte Treibhausgase, etwa durch Kühlung und industrielle Prozesse, freigesetzt würden.
Die Kühlkette sei für die Hälfte des Energieverbrauchs im Groß- und Einzelhandel verantwortlich; die Emissionen dieses Teils der Wertschöpfungskette seien seit 1990 um mehr als das Vierfache angestiegen. Weltweit seien etwa 5 % der Emissionen der Ernährungssysteme auf Kühlung zurückzuführen.
In dem der Erzeugung nachgelagerten Teil der Kette haben laut FAO die Verpackungen mit etwa 5,4 % den größten Anteil an der Freisetzung von Treibhausgasen. Allerdings gebe es in diesem Bereich in Abhängigkeit vom Produkt große Schwankungen; während Wein und Bier signifikant zu den Emissionen durch Verpackungen beitrügen, sorgten Produkte wie Bananen oder Rübenzucker eher durch den Transport für mehr Treibhausgasemissionen.