Das baden-württembergische Umweltministerium bestätigte, dass die Proben der sieben Anfang Januar im Munstertal im Südschwarzwald getöteten Ziegen von einer Wölfin stammen. Damit ist erstmals seit längerem wieder eine Wolfsfähe in der Region nachgewiesen worden. Weil bereits drei männliche Wölfe, sogenannte Rüden, im Schwarzwald sesshaft sind, ist nicht auszuschließen, dass ein Rudel entsteht. Sollte die Wölfin noch länger in der Region sein, könnte es zu einer Paarbildung mit den anderen Wölfen kommen.
Bauernverband in großer Sorge
Dass nun auch eine Wolffähe im Schwarzwald gesichtet wurde und zugleich mehrere Nutztierrisse auf ihr Konto gehen, ist eine sehr besorgniserregende Entwicklung für die Weidetierhalter im Schwarzwald, teilte der Badische Landwirtschaftliche Hauptverband (BLHV) mit. Nicht nur, weil sich jetzt ein Rudel bilden könnte, sondern auch, weil die Nachkommen von ihren Eltern lernen könnten, sich auf die Jagd von Nutztieren zu spezialisieren.
Der BLHV hat eigenen Angaben zufolge wiederholt seine Mitglieder dazu animiert, Herdenschutzzäune einzurichten. Wohl wissend, dass weder genügend Arbeitskräfte auf der Fläche sind noch genügend Geld vorhanden ist, dies flächendeckend umzusetzen.
Langfristig müssten jedoch weitere Maßnahmen erfolgen, um die Akzeptanz für den Wolf als Teil der Natur nicht völlig verschwinden zu lassen, urteilt der BLHV. So müssten Grundlagen geschaffen werden, die die Einrichtung wolfsfreier Zonen ermöglichen. Auch müsste sich das Land auf Bundesebene dafür einsetzen, dass der Wolf von Anhang IV nach Anhang V der FFH Richtlinie umgestuft wird. So wie dies das europäische Parlament letztes Jahr der Kommission vorgeschlagen hat.