Der Milchviehhalter Erwin Schneiderbauer aus der Gemeinde Dietersburg (Landkreis Rottal-Inn) hat sein Amt als Kreisvorsitzender beim Bund Deutscher Milchviehhalter (BDM) niedergelegt. Wie die Passauer Neue Presse berichtet, sei Schneiderbauer "enttäuscht vom Schmusekurs des BDM" und sehe keine Basis mehr für eine Zusammenarbeit mit der Verbandsspitze. "Ich lasse mir das Maul nicht verbieten", kritisierte Schneiderbauer die BDM-Spitze, die eigenen Angaben zufolge mehrmals versuchte, ihn maßzuregeln. Deshalb teilte er dem BDM-Vorsitzenden Romuald Schaber seinen Rücktritt mit.
Der 48-jährige Landwirt ist bundesweit bekannt für seine kämpferischen Auftritte und seine aggressive Ausdrucksweise. Er war zudem Initiator des umstrittenen Haberfeldtreiben 2008 gegen DBV-Präsident Gerd Sonnleitner und war durch seine radikalen Ideen auch im BDM äußerst umstritten. Im April 2010 drohte ihm der BDM-Vorstand bereits mit dem Zwangsausschluss.
Der Zeitung sagte Schneiderbauer weiter, er wolle zwar BDM-Mitglied bleiben, aber kein Amt mehr ausführen. Dennoch werde er weiter Widerstand gegen Bauernverbände und Politiker leisten. Aktuell plane er ein Haberfeldtreiben gegen Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner. Ihr wirft er vor, dass sie in Brüssel mit zugestimmt habe, dass Futtermittel wie Sojabohnen oder Maiskleber bis zu 0,1 % an gentechnisch manipulierten Pflanzen (GVO) enthalten dürfen, die in der EU nicht als Futtermittel zugelassen sind.
Ob Schneiderbauer auch sein Amt als stellvertretender Regionalleiter Bayern Nord der MEG Milch Board zur Verfügung stellt, ist nicht bekannt.
